Bund erwägt, Millionen Corona-Masken zu verbrennen – was macht Bremen?
Das Gesundheitsressort schließt das Verbrennen von Schutzmasken nicht aus. Denn sie seien unbrauchbar und könnten auch nicht einfach recycelt werden.
Der Bund will Hunderte Millionen Corona-Schutzmasken verbrennen, weil sie ihr Haltbarkeitsdatum überschritten haben. An der Zahl sind es mindestens 755 Millionen Masken, ihr Wert beträgt laut einem Bericht der Zeitung "Die Welt" fast sieben Millionen Euro.
Auch das Land Bremen hat zu Pandemiebeginn einen Masken-Vorrat angeschafft – und auch davon sei ein Teil inzwischen nicht mehr nutzbar, teilte Lukas Fuhrmann, Sprecher des Bremer Gesundheitsressorts, auf Anfrage von buten un binnen mit. Dabei gehe es um 142.000 OP-Masken, fast 31.000 FFP2- und mehr als 44.000 FFP3-Masken.
Auch Bremen will vielleicht Masken verbrennen
Das Land habe die Masken während der Pandemie mit Sonderzulassungen und teils steuerfrei importiert und vom Bund zur Verfügung gestellt bekommen, heißt es aus dem Gesundheitsressort weiter. Es handelte sich den weiteren Angaben zufolge um pandemiebedingte Sonderregelungen, die inzwischen ausgelaufen seien.
Was mit den Masken nun geschehen soll, wurde noch nicht beschlossen. Wie der Bund halte auch Bremen die Verbrennung dieser Masken für eine Option. "Für die Zukunft erwägen wir das tatsächlich auch", sagte Fuhrmann auf die Nachfrage. Bislang seien in Bremen keine Masken verbrannt worden.
Masken unbrauchbar, Recycling kaum möglich
Der Ressortsprecher betonte, dass die Masken nicht einfach nur abgelaufen, sondern tatsächlich unbrauchbar seien. "Ganz wichtig ist dabei, dass diese Masken nicht mehr nutzbar sind. Abgelaufen ist dabei fast nie der richtige Begriff." Die Masken hätten "teilweise eine solch schlechte Qualität, dass wir die auch nicht nutzen wollen würden", so Fuhrmann.
Ob Corona-Masken zwangsläufig verbrannt werden oder nicht auch recycelt werden können, bleibt fraglich. Die Masken sind offenbar unterschiedlich beschaffen. Es gibt laut Gesundheitsressort Exemplare mit Gummibändern, Stoffbändern, Nasenklammern aus Metall und Kunststoff. "Hier sind also diverse Stoffe drin, die sehr unterschiedlich verwertet werden können oder auch gar nicht verwertet werden können", so Fuhrmann.
Dass FFP2- und OP-Masken für die Entsorgung ein Problem darstellen, hatte auch "Deutschlandfunk Nova" bereits berichtet. Automatisierte Sortieranalagen für Verpackungsmüll könnten die Masken nicht zuverlässig erkennen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 27. Juni 2023, 10 Uhr