Fragen & Antworten

Was Sie über das Deutschland-Ticket wissen müssen

Fahrgäste steigen am Berliner Hauptbahnhof aus einem Regionalexpress aus.

49-Euro-Ticket ist ab heute zu kaufen

Bild: dpa | Christoph Soeder

Es ist so weit: Bremer und Bremerhavener können das Deutschland-Ticket nutzen. Es kostet 49 Euro pro Monat. Man darf damit bundesweit im gesamten Nahverkehr fahren.

Das Deutschland-Ticket ist der Nachfolger des 9-Euro-Tickets aus dem vorigen Sommer und Bestandteil des milliardenschweren Entlastungspakets, auf das sich Bund und Länder in der Energiekrise geeinigt hatten.

Das bringt das 49-Euro-Ticket

Das 49-Euro-Ticket Quelle: Bundesverkehrsministerium, Verband Deutscher Verkehrsunternehmen 49 Euro monatlich (Einstiegspreis) Was kostet das Deutschland-Ticket? Ab dem 1. Mai dieses Jahres Ab wann gilt das Deutschland-Ticket? Bundesweit im ÖPNV Wo gilt das Deutschland-Ticket? Als monatlich kündbares digitales Abo für mobile Endgeräte oder auf einer Chipkarte im EC-Karten-Format (anfangs auch als Karte mit QR-Code auf Papier) Wie funktioniert es? Bundesweit ca. 5,6 Millionen Wie viele Neukunden erwarten die Verkehrsunternehmen durch das Ticket? ? 49-Eu r o-Ticket
Bild: Radio Bremen

Ab wann gilt das Deutschland-Ticket, und wie kauft man es am einfachsten?

Es gilt ab dem 1. Mai. Man kann es als monatlich kündbares Abo zum Preis von zunächst 49 Euro kaufen. Dabei handelt es sich um einen Einführungspreis für das laufende Jahr. Bund und Länder haben fest vereinbart, den Preis ab 2024 der Inflation anzugleichen. Sowohl die Bremer Straßenbahn AG als auch Bremerhavenbus empfehlen, das Ticket digital zu kaufen, am besten über die Ticket-App des VBN (www.vbn.de/tickets/ticketapps).

Wo gilt das Deutschland-Ticket?

Es gilt bundesweit in allen Bussen und Bahnen des öffentlichen Regional- und Nahverkehrs. Anders gesagt: Bremer, die das Deutschland-Ticket kaufen, dürfen damit beispielsweise auch mit dem Metronom nach Hamburg, dort in den U- und S-Bahnen fahren. Das 49-Euro-Ticket gilt allerdings nicht in Fernverkehrs-Zügen wie beispielsweise im ICE oder in Fahrten in der ersten Klasse. Eine Ausnahme bildet die IC-Verbindung zwischen Bremen und Norddeich-Mole: Hier gilt das Ticket, da der Intercity auf dieser Strecke als Nahverkehrszug fährt.

Darf, wer das 49-Euro-Ticket hat, auch andere Personen oder Fahrräder mitnehmen?

Nein. Jedenfalls nicht im Einzugsgebiet des VBN, also auch nicht in den Bussen und Bahnen der BSAG oder von Bremerhaven Bus. Ausnahmen gelten für Kinder unter 6 Jahren, die im VBN grundsätzlich kostenlos mitfahren dürfen.

Kann ich von einem bestehenden Abo zum Deutschland-Ticket wechseln?

Ja. Wer zum Deutschland-Ticket wechseln möchte, dem empfiehlt BSAG-Sprecher Andreas Holling die Abo-App des VBN. Über diese App ließen sich Fahrkarten-Abonnements am einfachsten wechseln und verwalten, findet Holling. Alle übrigen können sich über die Website des VBN für das Deutschland-Ticket registrieren und werden dann von ihrem jeweiligen Verkehrsunternehmen angeschrieben und mit Informationen zum Ticket-Wechsel versorgt. Allerdings muss niemand sein bestehendes Abo gegen das Deutschland-Ticket eintauschen.

Zu welchen Bedingungen kann ich das Ticket kündigen?

Die Kündigung ist immer bis zum 10. des Vormonats möglich. Wer das Ticket zum Beispiel zu August kündigen möchte, muss die Kündigung bis zum 10. Juli eingereicht haben. Das geht unter anderem über das Online-Portal der Deutschen Bahn (DB).

Mit wie vielen Neukunden rechnen die Verkehrsverbände aufgrund des Deutschland-Tickets?

Die Bremer Straßenbahn AG wollte darüber im Vorhinein nicht spekulieren. "Aber wir glauben schon, dass viele das Ticket haben wollen und dass auch viele ihr Abo wechseln möchten", sagt BSAG-Sprecher Andreas Holling. Auch Bremerhaven Bus hielt sich mit Schätzungen zurück. "Wir hoffen natürlich auch auf Neukunden. Das Ticket dürfte insbesondere für Pendler attraktiv sein", so Robert Haase von Bremerhaven Bus.

Anders als die BSAG und Bremerhaven Bus hat der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ziemlich genaue Vorstellungen dazu, wie sich das Deutschlandticket verbreiten wird. "Wir rechnen mit 5,6 Millionen Neukunden und mit 11,3 Millionen Kunden, die ihr Abo wegen des Deutschlandtickets wechseln werden", sagt VDV-Sprecher Eike Arnold. Arnold weist auch darauf hin, dass einige Unternehmen das Deutschland-Ticket voraussichtlich mit dem Jobticket verbinden werden. Übernimmt ein Arbeitgeber mindestens 25 Prozent des Ticketpreises, zahlen Bund und Länder noch 5 Prozent dazu. Damit würden Beschäftigte höchstens 34,30 Euro im Monat für das Deutschland-Ticket bezahlen: "Wir finden 49 Euro schon sehr günstig. Aber so wird das Tickelt natürlich nochmal attraktiver", sagt Arnold.

Wer finanziert das Deutschland-Ticket?

Bund und Länder stellen hierfür ab dem laufenden Jahr bis zum Jahr 2025 jeweils 1,5 Milliarden Euro jährlich bereit. Mehrkosten, die den Verkehrsunternehmen dieses Jahr durch die Einführung des Tickets entstehen, werden Bund und Länder ebenfalls je zur Hälfte tragen. Wie das Ticket langfristig finanziert werden soll, ist noch nicht geklärt.

Es handelt sich ja um Online-Abo. Wird da auch, wie bei anderen Online-Geschäften eine Auskunft der Schufa eingeholt?

Ja, der Verkehrsverbund VBN macht das beispielsweise so. "Bereits seit mehreren Jahren werden beim Kauf von VBN- HandyTickets durch den von uns beauftragten Zahlungsdienstleister die Käufe über einen elektronischen Vertriebskanal einer Schufa-Validierung unterzogen", so eine Sprecherin des VBN. Dies sei kein neues Vorgehen im Zusammenhang mit dem Deutschland-Ticket. Ähnlich bei der BSAG: Auch sie führt bei Abo-Kundinnen grundsätzlich eine Bonitätsprüfung durch. "Fällt diese negativ aus, besteht bei Abos die Möglichkeit, das Ticket per Vorkasse für die Laufzeit zu kaufen", so ein Sprecher.

Für wen lohnt sich das Deutschland-Ticket wirklich?

Bild: Radio Bremen
  • Bremen sieht Start des 49-Euro-Tickets zum 1. Mai in Gefahr

    Mobilitätssenatorin Maike Schaefer kritisierte am Samstag die schleppend verlaufenden Verhandlungen. Bundesverkehrsminister Volker Wissing solle den Prozess nicht ausbremsen.

Autor

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Morgen, 3. April 2023, 6:20 Uhr