Warum am Klinikum Bremen-Mitte nicht ordentlich geputzt wird

Das Gesundheitsamt hat die Hygiene im Klinikum bemängelt – vor allem in Patientenzimmern. Erste Gegenmaßnahmen werden jetzt umgesetzt, heißt es aus der Behörde.

Die Hygienemängel am Klinikum Bremen-Mitte gefährden laut Gesundheitsamt nicht den Betrieb des Krankenhauses. "Niemand muss Angst vorm Krankenhaus haben", sagte Kay Bultmann, Gesamtärztlicher Leiter des Gesundheitsamts zu buten un binnen. Das Klinikum sei mit den Problemen aktiv auf die Behörde zugegangen, erste Maßnahmen, um die Situation zu verbessern, würden bereits umgesetzt.

Dabei handelt es sich laut Bultmann sowohl um Schulungen als auch um bauliche Lösungen, etwa um den Austausch von Waschbecken-Abflüssen. "Einige Dinge wie die Schulung des Personals oder die Desinfektion mit anderen Mitteln werden natürlich sofort umgesetzt. Bauliche Maßnahmen brauchen aber ihre Zeit", sagte er.

Wir haben festgestellt, dass die Reinigung nicht optimal war. Und wir haben darauf hingewiesen, dass diese Abläufe deutlich verbessert werden müssen.

Kay Bultmann, Gesamtärztlicher Leiter des Gesundheitsamts Bremen

Die Mängel waren bei einer Hygienebegehung des Gesundheitsamtes festgestellt worden, vor allem in Patientenzimmern. Zuvor hatte es nach der Gesundheit Nord Ausbrüche von Keimen gegeben. Der Klinikverbund kündigte Besserung an.

Qualität der Reinigung soll sich verbessern

Laut Bultmann müsse sich dabei vor allem die Qualität der Reinigung verbessern. Zuletzt sei es vereinzelt nötig gewesen, bis zu acht Schlussdesinfektionen durchzuführen. "Es stimmt hier nicht, dass viel auch viel hilft. Die Qualität muss stimmen. Es muss eben einmal richtig gemacht werden", sagte Bultmann.

Wir leben in einer Welt, wo es immer Bakterien gibt, und Sterilität haben wir nie irgendwo.

Kay Bultmann, Gesamtärztlicher Leiter des Gesundheitsamts Bremen

CDU-Fraktion kritisiert Hygiene-Probleme

Die Bremer CDU-Bürgerschaftsfraktion fordert eine "lückenlose und transparente Aufklärung" der Hygieneprobleme. In einem Statement zeigt sich die Partei verärgert, dass sie von dem Vorfall aus der Presse erfahre: "Warum hat die Geschäftsführung der Gesundheit Nord während der letzten Deputationssitzung uns Abgeordnete nicht proaktiv informiert?", sagt der gesundheitspolitische Sprecher Rainer Bensch. Er betont, dies sei nicht die erste Hygieneproblematik an dem Krankenhaus.