Handwerk fordert in Bremen mehr Rückenwind aus der Politik

Eine Person drückt Fliesen auf eine mit Spachtelmasse versehene Wand.

Handwerk fordert in Bremen mehr Rückenwind aus der Politik

Bild: dpa | Sebastian Gollnow

Zwei Tage lang berieten Experten beim Deutschen Handwerkskammertag in Bremen. Sie rechnen in diesem Jahr nicht mehr mit einem konjunkturellen Wachstumsschub.

Die Zahl der Beschäftigten dürfte 2024 insgesamt um etwa 1,5 Prozent zurückgehen, nur noch wenige Betriebe würden mehr investieren als im Vorjahr – diese Bilanz zieht die Konferenz des Deutschen Handwerkskammertages (DHKT) nach zweitägigen Beratungen in Bremen. Auch die Folgen der jüngsten Landtagswahlen spielten dabei eine Rolle.

Politische Lage führt zu Verunsicherung in Betrieben

Das Handwerk vermisse Rückenwind aus der Politik, sagt der Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Holger Schwannecke. Die schwache Konjunktur sei herausfordernd, aber auch die politische Lage führe zu großer Verunsicherung in den Betrieben. Einen wahlkampfbedingten Stillstand vor der Bundestagswahl 2025 könne man sich nicht leisten, sagt Schwannecke auch mit Blick auf die jüngsten Landtagswahlen.

Schon ab Anfang des neuen Jahres werde es im Wahlkampf noch schwerer, "konsensuale Lösungen" in der Politik zu finden – beispielsweise beim Bürokratieabbau. Der Zentralverband spricht davon, dass ein Viertel der 20.000 Meisterabsolventinnen und -absolventen im Jahr mittlerweile aus "Angst vor Formularen" und bürokratischen Pflichten darauf verzichtet, sich selbständig zu machen. Neben dem Bürokratieabbau gelten die hohe Steuer- und Abgabenlast und der Fachkräftemangel als größte Wachstumsbremsen für die rund eine Million Handwerksbetriebe im Land.

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Autor

  • Christian Schwalb
    Christian Schwalb

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 24. September 2024, 16 Uhr