Meinungsmelder

Mehrheit der Meinungsmelder lehnt Tempo 30 auf Bremens Hauptstraßen ab

Ein Auto fährt über eine Straße auf der eine große 30 aufgemalt ist.
Bild: Imago | Michael Gstettenbauer

Die Mehrheit der Befragten will nicht langsamer fahren und spricht sich gegen ein Tempolimit in Bremen aus. Nur rund ein Drittel hält Tempo 30 für unbedingt erforderlich.

Über die Hälfte der Radio Bremen Meinungsmelder ist gegen ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern auf Hauptverkehrsstraßen. Das ergab eine Befragung von rund 3.500 Menschen in und um Bremen.

Ein Befragter bezeichnet den Vorschlag als "totalen Blödsinn", der nur aufhalte. Ein anderer findet, dass der Verkehrsfluss dadurch "massiv gestört" werde und ebenfalls wenig Kraftstoff gespart werden könnte. Das Limit führe zu Staus, ergänzt ein weiterer Befragter.

Das stoppt den Verkehrsfluss und verursacht mehr Lärm und Emissionen. Tempo 30 ist die primitivste Variante neuer Verkehrskonzepte.

61-Jähriger aus Niedersachsen

Auch ein Faktor, der die Meinung von 52 Prozent der Befragten untermauert: Wege dauern dann mit dem Auto sowie mit Bus und Bahn (ÖPNV) länger. Mit Tempo 30 "würde nicht nur der Individualverkehr verlangsamt, sondern auch der ÖPNV. Wo 30 km/h gilt, können auch Busse und Straßenbahnen nicht schneller fahren. "Viele Linien fahren zumindest teilweise auf normalen Straßen und wenn ein Pkw/Lkw dort mit 30 km/h fährt, dann geht es dort für niemanden schneller", schreibt ein 44-jähriger Meinungsmelder aus Bremen-Schwachhausen.

Mehrheit gegen Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen

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Nur rund ein Drittel (37 Prozent) spricht sich für die 30-Stundenkilometer-Grenze aus. Dafür sprechen laut Meinungsmelder der "Beitrag zum Klimaschutz" wie die Einsparung von CO2, weniger Lärm und die Verkehrssicherheit.

Einheitlich in der ganzen Stadt mit 30 km/h zu fahren finde ich gut. Derzeit ist es irritierend, weil man manchmal nicht genau weiß, ob die jeweilige Tempo 30-Zone schon zu Ende ist oder es passiert, dass man den Beginn nicht mitkriegt.“

71-Jährige aus Grasberg

Ein Meinungsmelder schlägt als Kompromiss ähnliche Geschwindigkeitsregelungen wie in Schweden vor: Dort gilt teilweise innerorts eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 40 Stundenkilometern*. Mit dieser Temporegelung könnte die Geschwindigkeit einheitlicher werden und es muss nicht an jeder Kreuzung neu reguliert werden, sagt der Meinungsmelder.

Noch besser wäre das schwedische Modell: Innerhalb geschlossener Ortschaften einfach 40 km/h als Kompromiss einzuführen.

63-Jähriger aus Bremen-Horn-Lehe

Verkehrssicherheit als größter Vorteil

Nach den Vorteilen von Tempo 30 gefragt, ist die Verkehrssicherheit das wichtigste Argument für die Meinungsmelder.

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Gefolgt von Lärm- und Umweltschutz. Vor kurzen hat Bremen Daten zu den lautesten Orten in Bremen veröffentlicht. Dabei bezeichnet Mobilitätssenatorin Maike Schaefer (Grüne) den Straßenverkehr als "größte Lärmquelle". Diese könnte durch ein geringeres Tempo reduziert werden.

Schaefer selbst unterstützt Tempo 30 innerorts und hätte da auch gerne die rechtlichen Möglichkeiten für. Momentan will Bremen die Tempo-30-Regelung auf Hauptverkehrsstraßen aber lediglich prüfen. Auf vielen Nebenstraßen bestehe bereits Tempo 30, erklärt eine Sprecherin des Bremer Verkehrsressorts.

Auf Hauptverkehrsstraßen werde Tempo 30 vor allem vor Kindergärten, Schulen und sozialen Einrichtungen angeordnet – in Einzelfällen auch an anderen Stellen aus Gründen der Verkehrssicherheit und des Lärmschutzes, so das Ressort weiter. Allerdings überwiege auf Hauptverkehrsstraßen noch Tempo 50.

*Anmerkung der Redaktion: Wir haben diesen Aspekt konkretisiert. In einer vorherigen Version konnte der Eindruck entstehen, dass in Schweden flächendeckend innerorts Tempo 40 gilt.

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Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 27. Januar 2023, 19:30 Uhr