Fragen & Antworten
Giftspinnen in der Obstabteilung? Das sollten Sie wissen
In einem Discounter in Wilhelmshaven wurde eine womöglich giftige Spinne gefunden. Aber was sind "Bananenspinnen" überhaupt – und wo lauern sie?
Was sind "Bananenspinnen"?
Tatsächlich gibt es gar keine Spinnenart, die Bananenspinne heißt. Der Begriff wird umgangssprachlich für verschiedene Spinnenarten verwendet, die immer mal wieder an Bananen gefunden werden. In der Vergangenheit waren das laut dem Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) zum Beispiel die Sechsaugenspinne, die Hauswinkel-, aber auch die Vogelspinne. Am häufigsten sei mit dem Begriff aber die Spinnengattung "Phoneutria" gemeint, genauer die "Brasilianische Wanderspinne".
Sind diese Spinnen denn gefährlich?
Das kommt dann natürlich auf die Art an. Aber einige davon sind tatsächlich so giftig, dass sie für Menschen lebensgefährlich werden können. Ein Beispiel hierfür ist ebenjene "Brasilianische Wanderspinne". Aber: Das LAVES sagt auch, dass es äußerst selten ist, dass es sich bei den in Deutschland gefundenen Spinnen tatsächlich um diese Spinne handelt. Denn sie komme nur in Brasilien vor, und der Anteil brasilianischer Bananen in deutschen Supermärkten sei gering.
Selbst wenn es also nicht immer diese gefährliche Spinne ist: Muss ich jetzt in der Obstabteilung oder beim Schälen meiner Banane Angst haben, dass mir eine Spinne entgegenkommt?
Das LAVES sagt: Es ist sehr selten, dass Spinnen überhaupt bis in den Handel kommen. Selbst wenn sie beim Ernten mit in die Kisten gelangen, überlebten nur wenige Tiere die Insektizide, die Reinigung und die Kühlketten auf dem Transport.
Übrigens: Selbst wenn netzartige Gespinnste außen an einer Banane hängen, handelt es sich laut LAVES meist um Gespinste von Schmetterlingsraupen und nicht um Spinnenkokons.
Falls ich doch eine Spinne in der Obstabteilung oder an meinem Einkauf entdecke: Was kann ich tun?
Die Spinne sei zwar vermutlich harmlos, aber vorsichtig sollten Sie trotzdem sein, rät das LAVES. "In jeden Fall sollte das örtliche Ordnungsamt informiert werden", heißt es auf der Webseite. Feuerwehr und Polizei, aber auch Wildtierauffangstationen und Schädlingsbekämpfer wüssten meist Rat. Häufig würden die Tiere dann an einen Zoo weitergegeben, um dort artgerecht zu leben.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 15. Januar 2025, 7 Uhr