Städtebund: Unprofitable Galeria-Häuser nicht mit Steuergeldern retten
- Städtebund-Chef fordert deutliche Veränderungen bei Galeria.
- Unprofitable Standorte dürften nicht mit Steuergeldern gerettet werden.
- Galeria-Konzern hat zum zweiten Mal Insolvenz beantragt.
Angesichts des erneuten Insolvenzantrags der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof fordert der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) ein klares Sanierungs- und Zukunftskonzept für die verbliebenen Standorte.
"Natürlich sind die Galeria-Geschäfte in vielen Fußgängerzonen wichtige Ankerpunkte", sagte Bernd Düsterdiek, DStGB-Beigeordneter für Gemeinde- und Stadtentwicklung dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Gleichzeitig muss man aber sagen, dass das allein kein Argument ist, um unprofitable Standorte wieder und wieder mit Steuergeld zu retten".
Ein Drittel der Warenhäuser könnten schließen
"Einige Filialen werden schließen müssen", meint Düsterdiek. So ehrlich müsse man sein. Für alle anderen gelte, dass eine Rettung nur dann Sinn ergebe, wenn es eine positive Fortführungsprognose gebe. "Es braucht ein klares Sanierungs- und Zukunftskonzept für die verbliebenen Galeria-Standorte", sagte Düsterdiek.
Ein Weiterso nur mit weniger Geschäften darf es nicht geben.
Bernd Düsterdiek, Beigeordneter für Gemeinde- und Stadtentwicklung beim Deutschen Städte- und Gemeindebund
Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof sucht erneut Rettung in einem Schutzschirmverfahren. Auf den Handelsriesen kommen weitere Filialschließungen zu. Das Filialnetz müsse im Zuge des Schutzschirmverfahrens "um mindestens ein Drittel reduziert werden", hatte Galeria-Chef Miguel Müllenbach der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" gesagt.
Betriebsbedingte Kündigungen seien unvermeidbar. Der Konzern betreibt mit rund 17.000 Beschäftigten 131 Warenhäuser in 97 deutschen Städten.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Morgen, 2. November 2022, 7 Uhr