Fischtown Pinguins schweben im 7. Eishockey-Himmel: "Einfach mega"

Die Highlights des Finaleinzugs der Fischtown Pinguins im Video

Bild: dpa | Carmen Jaspersen

Der kleine Eishockey-Klub aus Bremerhaven steht sensationell im Play-off-Finale. Und das Märchen von der Nordsee soll weitergehen: Die Pinguins wollen den Meistertitel.

Nach Hause gehen wollte am späten Dienstagabend niemand. Auch fast eine Stunde nach der Schlusssirene hatte sich die Eisarena in Bremerhaven kaum geleert, die über 4.000 Pinguins-Fans wollten diesen glückseligen Moment einfach noch ein bisschen festhalten und genießen.

Und vielleicht wollten sie auch sicher gehen, dass sie dieses wunderbare Eishockey-Märchen nicht doch bloß geträumt hatten. Da stand sie nun auf dem Eis, ihre Mannschaft, ihre Fischtown Pinguins, und ließ sich für den ersten Finaleinzug der Klubgeschichte feiern.

Das sind die besten Fans, die man sich wünschen kann. Unglaublich, wie viel Energie sie uns geben. Jetzt wollen wir alles versuchen, um ihnen etwas zurückzugeben.

Pinguins-Kapitän Jan Urbas bei buten un binnen

"Einfach nur unglaublich"

Dieser kleine Klub von der Nordsee mit dem schmalen Budget also, der sich in den vergangenen sieben Jahren gerne als das kleine, gallische Dorf inmitten der großen DEL bezeichnete, wird ab nächstem Mittwoch (17.4.) um den Deutschen Meistertitel kämpfen. Da fehlten nicht nur dem Pinguins-Macher Alfred Prey die Worte.

"Es ist einfach nur unglaublich, mehr kann ich gerade gar nicht sagen", meinte der Doppel-Torschütze Philipp Bruggisser, der in der Schlussphase den 3:0-Sieg über den EHC München perfekt gemacht hatte.

Pinguins-Coach Popiesch: "Sind unheimlich stolz und froh"

Bild: Radio Bremen

Sogar der Trainer lächelt

"Wir sind alle so überglücklich, dass wir ins Finale eingezogen sind vor unseren Fans – das ist mega", jubelte auch Nino Kinder. Der amtierende Meister aus München war mit 4:1 im Halbfinale entthront, vom kleinen, gallischen Dorf von der Nordsee. Wer hätte ihnen das vor der Saison wohl zugetraut?

Die Bremerhavener selbst. "Man hofft immer, dass man es so weit schaffen kann", betonte Kapitän Jan Urbas im Gespräch mit buten un binnen, der mit seinem Treffer nach einer halben Stunde für Erleichterung bei den Pinguins-Fans sorgte: "Genau wissen, dass es klappt, tut man nicht." Es hatte geklappt. Und sogar beim sonst so nüchtern wirkenden Trainer Thomas Popiesch war nach diesem historischen Finaleinzug mal ein kleines Lächeln zu sehen.

"Der Teamspirit ist unheimlich gewachsen"

Eishockey-Spieler Jan Urbas reckt mit Schläger in der Hand jubelnd die Arme hoch.
Pinguins-Kapitän Jan Urbas besorgte das wichtige 1:0 gegen München im 5. Spiel. Bild: dpa | Carmen Jaspersen

"Wir sind unheimlich stolz und froh, dass wir es geschafft haben. Wir haben in den letzten Wochen gezeigt, dass wir eine hohe Qualität haben", sagte Popiesch buten un binnen: "Kneifen mussten wir uns deshalb nicht, dass wir jetzt im Finale stehen." Doch selbstverständlich, fügte Popiesch hinzu, seien die Erfolge dieser furiosen Saison dann doch nicht. "Normal ist das für uns noch nicht, deshalb musste ich mich nach dem Spiel schon etwas sammeln."

Die Bremerhavener hatten sich während der langen Saison eine immer breitere Brust erspielt und ihr ohnehin ausgeprägter Zusammenhalt hatte sich nach dem Gewinn der Hauptrunde zu einer echten Verschworenheit entwickelt. Und vielleicht war die bittere 0:4-Heimschlappe am vergangenen Freitagabend der Knackpunkt für die Pinguins. "Die Mannschaft hat sich danach nochmal zusammengesetzt", betonte Popiesch, "danach war noch mehr Fokus und Intensität in allen Abläufen drin bei jedem einzelnen Spieler. Der Teamspirit ist unheimlich gewachsen. Das war ausschlaggebend."

Ab Mittwoch geht's um den Meistertitel

Und während die Pinguins-Party in der Eisarena und in Bremerhaven in vollem Gange war, mochten die Spieler selbst ihre Freude noch gar nicht so übermäßig rauslassen. Denn vorbei ist es ja noch nicht. "Das Finale wartet", gab Nino Kinder zu bedenken, "zu viel feiern werden wir heute noch nicht." Allerdings gab es vom Trainer die Feier-Erlaubnis. "Die Spieler sollen den Moment heute genießen, das ist wichtig, und dann sollen sie sich erholen."

Zwei Tage Pause bekommen die Pinguins, dann geht die Vorbereitung auf das erste Finalspiel los. Ob der Gegner Eisbären Berlin oder Straubing Tigers heißt, steht noch nicht fest. Ein Plus für die Bremerhavener könnte sein, dass sie wohl etwas frischer sein werden. Und das Ziel ist allen klar: Das Eishockey-Märchen von der Nordsee soll sein Happy End bekommen.

Es fühlt sich großartig an. Das ist einfach eine fantastische Saison, dieses Team hat es sich wirklich verdient. Und jetzt werden wir alles tun, um den Meistertitel zu holen.

Pinguins-Kapitän Jan Urbas bei buten un binnen

Spielplan

Datum Uhrzeit Heim Gast Ergebnis
22.12.2024 14:00 Uhr
Eisbären Berlin Berlin
ERC Ingolstadt Ingolstadt
Ergebnis: 1 zu 6
22.12.2024 14:00 Uhr
Düsseldorfer EG Düsseldorf
Augsburger Panther Augsburg
Ergebnis: 7 zu 2
22.12.2024 14:00 Uhr
Grizzlys Wolfsburg Wolfsburg
Löwen Frankfurt Frankfurt
Ergebnis: 4 zu 1
22.12.2024 16:30 Uhr
Adler Mannheim Mannheim
Fischtown Pinguins Bremerhaven
Ergebnis: 2 zu 1
22.12.2024 16:30 Uhr
EHC München München
Iserlohn Roosters Iserlohn
Ergebnis: 2 zu 1
22.12.2024 16:30 Uhr
Schwenninger Wild Wings Schwenningen
Nürnberg Ice Tigers Nürnberg
Ergebnis: 3 zu 2 n.V.
22.12.2024 19:15 Uhr
Kölner Haie Kölner Haie
Straubing Tigers Straubing
Ergebnis: 3 zu 4

Tabelle

# Mannschaft Spiele Siege OT(Siege nach Verlängerung) PE(Siege durch Penaltyschießen) Niederlagen OT(Niederlagen nach Verlängerung) PE(Niederlagen durch Penaltyschießen) Tore Differenz Punkte
1
ERC Ingolstadt Ingolstadt
29 18 1 2 4 3 1 115:74 41 64
2
Eisbären Berlin Berlin
28 14 5 0 6 1 2 98:81 17 55
3
Adler Mannheim Mannheim
28 16 1 1 8 1 1 88:66 22 54
4
Fischtown Pinguins Bremerhaven
28 15 1 1 7 2 2 89:50 39 53
5
EHC München München
29 14 0 3 9 1 2 96:80 16 51
6
Kölner Haie Kölner Haie
28 13 0 1 8 4 2 78:79 -1 47
7
Straubing Tigers Straubing
29 14 0 2 13 0 0 91:81 10 46
8
Grizzlys Wolfsburg Wolfsburg
29 11 3 0 12 2 1 86:88 -2 42
9
Schwenninger Wild Wings Schwenningen
29 6 7 2 10 2 2 89:86 3 40
10
Nürnberg Ice Tigers Nürnberg
28 5 6 2 10 3 2 88:105 -17 36
11
Löwen Frankfurt Frankfurt
28 10 1 0 14 2 1 71:89 -18 35
12
Augsburger Panther Augsburg
28 6 2 1 18 0 1 72:103 -31 25
13
Iserlohn Roosters Iserlohn
29 5 1 2 17 3 1 68:104 -36 25
14
Düsseldorfer EG Düsseldorf
28 5 0 2 16 4 1 63:106 -43 24

Legende:

  • Viertelfinale
  • Achtelfinale
  • Abstieg

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Autorin

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 10. April 2024, 18:06 Uhr