Warum ein Bremer Jugendtrainer mehrere Fußballstars in München traf
Der DFB lud Marvin Bergmann und seinen Sohn zum Länderspiel in die Allianz-Arena ein. Dort wurde der Coach für sein Engagement gegen Gewalt im Fußball ausgezeichnet.
Gewalt bei Amateur- und Jugendfußballspielen ist keine Seltenheit. Auch bei Partien des TS Woltmershausen knallte es schon. "Bei einem unserer A-Jugendspiele gab es leichte Ausschreitungen", erklärt Jugendleiter und -trainer Marvin Bergmann: "Da habe ich eingegriffen."
Der 38-jährige Bremer sorgte für "Ruhe und Ordnung", geleitete den Schiedsrichter sicher in die Kabine. Dieser war zuvor bedrängt worden.
Damit nicht genug. Auch die D-Jugend der Pusdorfer habe schlechte Erfahrungen machen müssen, erklärt Bergmann: "Nach einem Spiel ist es ausgeartet, zwei Spieler von uns wurden attackiert." Seine Mannschaft habe allerdings gut reagiert, sich schützend um die Angegriffenen aufgestellt.
Bergmann dreht Anti-Gewalt-Video
In Sachen Gewaltprävention sieht Bergmann sich und seine Trainerkollegen in der Pflicht: "Wir sind letztendlich die, auf die die Kinder hören – oder hören sollen. Wir sind für die Jungs verantwortlich, also müssen wir dagegenwirken, damit so etwas nicht passiert."
Im Anschluss an den Vorfall drehte Bergmann mit seinen Spielern ein Anti-Gewalt-Video. Die Kinder, deren Eltern und er selbst brachten Ideen ein. Die Botschaft: "Gebt dem Hass keine Chance". Als Dank für sein vorbildliches Verhalten und sein Engagement gab es vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) VIP-Tickets für das Länderspiel am Montagabend in München.
Zusammen mit seinem 13-jährigen Sohn Lennox durfte Bergmann das Nations-League-Spiel zwischen der deutschen Nationalmannschaft und den Niederlanden besuchen. Im Vorfeld des Spiel überreichte der einstige HSV-Spieler Jimmy Hartwig die Fairplay-Urkunde an Marvin Bergmann.
Hartwig sei "total lustig und entspannt" gewesen, beschreibt Bergmann. Der zweifache Nationalspieler habe sich viel Zeit genommen, gemeinsam mit den beiden gegessen.
Bergmann trifft Werder-Ikone
In der Allianz-Arena sahen die Bergmanns einen 1:0-Sieg der DFB-Elf. Das entscheidende Tor des Tages schoss der Stuttgarter Jamie Leweling. "Am Ende des Spiels konnten wir noch den einen oder anderen Spieler in den Katakomben erwischen. Hammer!", freut sich Bergmann.
Neben Bayernstars wie Jamal Musiala, Leroy Sané und Serge Gnabry, mit denen Sohn Lennox Fotos ergattern konnte, traf das Vater-Sohn-Duo dort auch auf Ex-Werderprofi Marco Bode. Der Europameister von 1996 und Vizeweltmeister von 2002 habe die beiden "nett gegrüßt."
"Das hat uns natürlich besonders gefreut", berichtet Bergmann, der den Tag in München als "absolutes Highlight" bezeichnet.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, 15. Oktober 2024, 12:40 Uhr