Völlig aufgelöst – auch Bremen traurig über EM-Aus

Gekämpft, getroffen, gescheitert: Für die deutsche Elf ist im Viertelfinale Schluss, Spanien hat die EM-Party gecrasht. Auch in Bremen wurde mitgefiebert und mitgelitten.

Juliane Wirtz saß auf der Tribüne in der Stuttgarter Arena und fieberte mit ihrem Bruder Florian mit.

Und die Fußballerin von Werder Bremen riss es dann wie Millionen von Fans und Tausende im Stadion genauso von ihrem Sitz, als ihr Bruder kurz vor dem Abpfiff doch noch das 1:1 für die deutsche Elf erzielte – die Hoffnung auf das EM-Halbfinale lebte weiter.

Auch in Bremen, Bremerhaven und umzu hatten sich die Fußball-Fans am Freitagabend versammelt zur nächsten EM-Party. Im Bremer Beach-Club gab es nach dem Ausgleich von Wirtz kein Halten mehr, doch als dann in der Verlängerung die Spanier kurz vor Schluss noch das 2:1 erzielten, war auch bei den Bremerinnen und Bremern die Enttäuschung riesengroß.

Auch Füllkrug kämpft mit den Tränen

Völlig aufgelöst, statt völlig losgelöst, wie Peter Schilling in seiner EM-Hymne seit Wochen mitreißend angestimmt hatte. Aus, vorbei. Die Feierlaune wurde ausgebremst, Tränen statt Freudentaumel. Auch der Beach-Club leerte sich nach dem bitteren Aus recht schnell. Das jähe Ende des nächsten Fußball-Sommermärchens tat einfach weh. Florian Wirtz hatte wenigstens seine Schwester an seiner Seite, die vielleicht ein bisschen trösten konnte.

Auch Niclas Füllkrug war nach dem Abpfiff den Tränen nahe. Der frühere Werder-Profi hatte gerackert und gekämpft und in der letzten Minute der Nachspielzeit den Ball nur knapp neben den rechten Pfosten geköpft – er hätte der EM-Held des Abends werden können. So aber war er untröstlich, wie viele Bremer Fans, die weiterhin mit ihrem "Fülle" mitgefiebert und mitgejubelt hatte. Sie litten mit ihm.

Es ist einfach gerade traurig, dass es vorbei ist. Man hatte eine Euphorie, ein Gemeinschaftsgefühl im Land. Im Moment ist noch kein Stolz da, es ist vorbei. Von Sekunde zu Sekunde ist es härter, es zu realisieren. Vielen Dank an die Fans für das tolle Gefühl, schade, dass es nur bis zum Viertelfinale gereicht hat.

Stürmer Niclas Füllkrug in der ARD