Liga-Frust für Werders Tischtennis-Ass Falck nach EM-Gold
Erst Titel-Rausch, dann Liga-Stress: Nur zwei Tage nach seinem Triumph bei der Team-EM musste Mattias Falck in der Bundesliga ran – das ging für Werder mit 0:3 daneben.
Wie gut, dass Mattias Falck sehr gerne Kaffee trinkt, denn der 32-jährige Schwede benötigte in den vergangenen zwei Tagen einige Extra-Portionen Koffein.
Der wunderbare Rausch nach dem Gewinn der Goldmedaille bei der Team-Europameisterschaft in Malmö am vergangenen Sonntag ging für Falck ziemlich schnell in Stress über.
Falck holt Gold: "Bin richtig stolz auf unsere Leistung"
Bereits am Dienstagabend wartete in Bremen mit Ochsenhausen der nächste Bundesliga-Gegner auf Werders Anführer. Dabei war die Nacht zum Montag für Falck natürlich sehr kurz gewesen, aber dieser besondere Titel musste einfach gefeiert werden. Die Schweden hatten nach 21 langen Jahren wieder Team-EM-Gold geholt und das im eigenen Land. Die halbe Nation hatte eine Woche lang vor dem Fernsehen mitgefiebert – obwohl auch König Carl Gustaf parallel sein 50. Thronjubiläum feierte.
Tischtennis war in Schweden wieder auf den Titelseiten angekommen, das tat gut. Doch lange konnte Falck diesen tollen Erfolg nicht genießen, am Montagabend waren er und seine Goldmedaille dann schon wieder in Bremen angekommen und er versuchte, sich am Dienstagmorgen mit etwas Training im Hier und Jetzt wieder einzufinden. Gar nicht so leicht.
Ich kann es immer noch nicht richtig glauben, dass wir wirklich Gold geholt haben. Ich bin richtig stolz auf unsere Leistung. Aber die Umstellung jetzt zur Bundesliga war nicht einfach für mich.
Werders Tischtennis-Profi Mattias Falck bei buten un binnen
Falck: "Ich war heute nicht gut genug"
Denn bei der EM hatte Falck eine Woche lang mit einem anderen Tisch und anderen Bällen gespielt, als Werder es in der Bundesliga tut. "Der Tisch in Malmö war rutschiger, hier ist er ein bisschen stumpfer, die Bälle stoppen etwas", erklärte der Weltranglisten-20., "das ist etwa so, als wenn man im Tennis von Sand- auf Hartplatz wechselt. Mein Timing passte heute leider einfach nicht."
Und so musste Falck am 4. Spieltag seine erste Saisonniederlage in der Bundesliga hinnehmen, der Franzose Can Akkuzu bezwang ihn mit 3:1. Falck haderte mit sich, doch die bärenstarken Leistungen, die der Vizeweltmeister von 2019 bei der EM bis ins Finale gezeigt hatte, ließen sich an diesem Abend nach den Strapazen der vergangenen Tage nicht einfach auf Knopfdruck wiederholen. "Die Müdigkeit war gar nicht so das Problem, ich war heute nicht gut genug", stellte Falck selbstkritisch fest.
Gerassimenko und Pletea unterliegen ebenfalls
Nach dem Dämpfer zum Auftakt schien Kirill Gerassimenko die Bremer wieder ins Spiel zu bringen. Nach zwei furiosen Sätzen mit teils spektakulären Ballwechseln kippte die Partie jedoch und der erfahrene Weltklassespieler Simon Gauzy zog sich clever aus der Affäre und rang den dann etwas zu passiv spielenden Gerassimenko im fünften Satz noch nieder. Besonders bitter: Der Werderaner hatte einen Matchball – den Gauzy jedoch mit einem Kantenball abwehrte.
Auch bei Cristian Pletea reichte es im dritten Einzel nicht zum Sieg. Die Erwartungen der Bremer Fans in der Klaus-Dieter-Fischer-Halle lagen auf dem 23-jährigen Rumänen, der zwei Sätze lag gut mithielt gegen Alvaro Robles. Im dritten Durchgang kam Pletea zu einem Satzball, der ähnlich unglücklich abgewehrt wurde wie der Matchball von Gerassimenko. So kam Ochsenhausen zu einem 3:0-Sieg, obwohl der Weltranglistenfünfte Hugo Calderano gar nicht mit nach Bremen angereist war.
Natürlich sind wir enttäuscht, aber es war nur eine Niederlage. Es war heute auch ein bisschen Pech dabei.
Werder-Coach Cristian Tamas bei buten un binnen
Nach zwei starken Siegen zum Saisonstart mussten die Bremer nun gegen Düsseldorf und Ochsenhausen zwei Niederlagen hinnehmen. Auch dem geschuldet, dass Werders Profis international unterwegs sind. So kehrte Marcelo Aguirre erst am Montagabend mit Jetlag aus Kuba von den panamerikanischen Meisterschaften zurück und Gerassimenko fehlte wegen der Asien-Meisterschaften gegen Düsseldorf.
Werder hat am nächsten Spieltag spielfrei und ist am 1. Oktober um 15 Uhr im Pokal-Achtelfinale gegen Fulda wieder im Einsatz. Dann, so hoffen die Bremer, wieder ausgeruhter und in voller Besetzung.
SV Werder Bremen – TTF Liebherr Ochsenhausen 0:3
Mattias Falck – Can Akkuzu 1:3 (11:13, 8:11, 11:7, 7:11)
Kirill Gerassimenko – Simon Gauzy 2:3 (11:6, 11:9, 8:11, 8:11, 10:12)
Cristian Pletea – Alvaro Robles 0:3 (6:11, 10:12, 11:13)
Spielplan
Datum | Uhrzeit | Heim | Gast | Ergebnis |
---|---|---|---|---|
12.12.2024 | 19:00 Uhr |
TTC Zugbrücke Grenzau
Grenzau
|
Post SV Mühlhausen
Mühlhausen
|
Ergebnis:
2
zu
3
|
19.12.2024 | 19:00 Uhr |
ASV Grünwettersbach
Grünwettersbach
|
TTF Liebherr Ochsenhausen
Ochsenhausen
|
Ergebnis:
3
zu
2
|
20.12.2024 | 19:00 Uhr |
OE Bad Homburg 1987
Bad Homburg
|
SV Werder Bremen
Bremen
|
Ergebnis:
2
zu
3
|
21.12.2024 | 17:30 Uhr |
TSV Bad Königshofen
Bad Königshofen
|
TTC Schwalbe Bergneustadt
Bergneustadt
|
Ergebnis:
3
zu
1
|
22.12.2024 | 15:30 Uhr |
Borussia Düsseldorf
Düsseldorf
|
Borussia Dortmund
Dortmund TT
|
Ergebnis:
3
zu
1
|
22.12.2024 | 17:00 Uhr |
1. FC Saarbrücken
Saarbrücken
|
TTC Fulda-Maberzell
Fulda-Maberzell
|
Ergebnis:
3
zu
1
|
Tabelle
# | Mannschaft | Begegnungen | Siege | Niederlagen | Spiele | Differenz | Punkte |
---|---|---|---|---|---|---|---|
1 |
Borussia Düsseldorf
Düsseldorf
|
11 | 9 | 2 | 28:14 | 14 | 18 : 4 |
2 |
TTC Fulda-Maberzell
Fulda-Maberzell
|
11 | 8 | 3 | 28:16 | 12 | 16 : 6 |
3 |
TTF Liebherr Ochsenhausen
Ochsenhausen
|
11 | 7 | 4 | 26:19 | 7 | 14 : 8 |
4 |
TSV Bad Königshofen
Bad Königshofen
|
11 | 7 | 4 | 27:20 | 7 | 14 : 8 |
5 |
1. FC Saarbrücken
Saarbrücken
|
11 | 6 | 5 | 25:23 | 2 | 12 : 10 |
6 |
SV Werder Bremen
Bremen
|
11 | 6 | 5 | 25:23 | 2 | 12 : 10 |
7 |
ASV Grünwettersbach
Grünwettersbach
|
11 | 6 | 5 | 22:25 | -3 | 12 : 10 |
8 |
TTC Schwalbe Bergneustadt
Bergneustadt
|
11 | 5 | 6 | 23:23 | 0 | 10 : 12 |
9 |
Borussia Dortmund
Dortmund TT
|
11 | 4 | 7 | 21:25 | -4 | 8 : 14 |
10 |
TTC Zugbrücke Grenzau
Grenzau
|
11 | 3 | 8 | 16:28 | -12 | 6 : 16 |
11 |
Post SV Mühlhausen
Mühlhausen
|
11 | 3 | 8 | 14:27 | -13 | 6 : 16 |
12 |
OE Bad Homburg 1987
Bad Homburg
|
11 | 2 | 9 | 17:29 | -12 | 4 : 18 |
Legende:
- Playoffs
- Abstieg
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 20. September 2023, 18:06 Uhr