Darum ist Werder-Kapitän Toprak nach dem Abpfiff erstmal abgehauen

Werder-Kapitän Toprak: "Ich habe mich für den Abstieg geschämt"

Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Als die Fans auf den Platz stürmten, um ihre Mannschaft zu feiern, rannte Ömer Toprak sofort weg. Der Bremer Kapitän verriet später, was ihn dazu bewogen hatte.

Als die Werder-Fans nach dem Abpfiff den Rasen stürmten und sich die Spieler jubelnd in den Armen lagen, da rannte ein Bremer so schnell weg, als sei er auf der Flucht. Kapitän Ömer Toprak spurtete im Moment des großen Erfolgs direkt in die Kabine, er wollte allein sein.

Der Schiri hat abgepfiffen und sofort standen die Fans vor mir. Ich bin dann direkt im Vollsprint rein. Ich brauchte erstmal Zeit für mich. Dieser Abstieg ist mir sehr nahe gegangen.

Werder-Kapitän Ömer Toprak in der ARD

Wie sehr ihn der Abstieg vor einem Jahr mitgenommen hatte, hat Toprak bisher nie so offen erzählt. "Das wusste eigentlich nur meine Familie", sagt der 32-Jährige: "Ich habe mich sehr geschämt, für den Abstieg von Werder mit verantwortlich zu sein. Ich wollte das unbedingt wiedergutmachen."

"Und wenn die Wade explodiert wäre"

Es ist Toprak gelungen, auch, weil der Kapitän einmal mehr auf die Zähne gebissen hat. Denn die Wade, die den Abwehrchef schon die gesamte Saison immer wieder geplagt hatte, war auch vor dem Saisonfinale gegen Jahn Regensburg nicht hundertprozentig in Ordnung. Doch das war Toprak egal.

Heute hätte mich nichts aufgehalten, auch wenn die Wade explodiert wäre, dann wäre mir das egal gewesen. Der Trainer wusste das. Wir sind das Risiko eingegangen, ich wollte unbedingt dabei sein. Gott sei Dank hat sie gehalten.

Werder-Kapitän Ömer Toprak in der ARD

Seine Teamkollegen holten Toprak schließlich aus der Kabine, schließlich wollten sie mit ihm feiern. Und kaum hatte er sich vor die Mikrofone gewagt, kam auch schon Ersatzkeeper Michael Zetterer mit einigen anderen von hinten und verpasste Toprak eine Bierdusche.

Bleibt Toprak oder geht er?

Werder-Kapitän Ömer Toprak bekommt während eines Interviews von Mitspielern eine Bierdusche verpasst.
Bierdusche für Ömer Toprak: Die Werder-Spieler hatten kein Erbarmen mit ihrem Kapitän. Bild: Radio Bremen

"Er ist unser Chef, unser Kapitän. Er ist vorangegangen", sagte Nikolai Rapp, während sich Toprak abtrocknete: "Ich hoffe sehr, dass er bleibt." Ob es für Toprak an diesem Sonntag ein Abschied aus Bremen oder vielleicht sogar ein Abschied für immer vom Fußball war, ist noch offen.

Toprak selbst sagte, er könne dazu noch nichts sagen. "Ich kann das nicht beantworten, das kann in alle Richtungen gehen. Es spricht einiges für Werder, aber es gibt auch einiges Persönliches." Nicht nur die Wade, der ganze geplagte toprak'sche Körper dürfte ein großes Mitspracherecht bei dieser Entscheidung haben.

Autorin

Dieses Thema im Programm: buten un binnen mit Sportblitz, 15. Mai 2022, 19:30 Uhr

Archivinhalt