Nach Ende der Horror-Serie: Werder-Coach Werner warnt vor Hoffenheim
Mit einem Heimsieg gegen Hoffenheim könnte Werder einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. Doch der Respekt ist groß vor den Kraichgauern.
So wie ganz Fußball-Deutschland schaut auch Ole Werner am Samstagabend nach München. Nicht nur, weil der gastgebende Tabellen-Zweite im Bundesliga-Topspiel auf den Spitzenreiter aus Dortmund trifft. Sondern auch, weil Thomas Tuchel seinen Einstand als neuer Bayern-Coach gibt – und das ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub. Werner guckt sich das Gipfeltreffen "als neutraler Beobachter" an, wie der Werder-Trainer lächelnd bei einer Pressekonferenz sagte.
Wir haben mit dem Kampf an der Spitze nichts zu tun, deswegen freue mich auf ein gutes und aus mehreren Gründen brisantes Fußball-Spiel.
Werder-Trainer Ole Werner
Werder läuft gegen Hoffenheim in Bestbesetzung auf
Selbst im Einsatz ist Werner erst wieder zum Abschluss des Spieltags, wenn Werder die TSG Hoffenheim empfängt (Sonntag, 17:30 Uhr). Gut aus grün-weißer Sicht: Nach der Länderspielpause laufen die lange Zeit verletzungs- und krankheitsgeplagten Bremer wieder nahezu in Bestbesetzung auf. "Wir haben wieder volle Reihen und sind in zwei guten Trainingswochen vom Personal her sauber durchgekommen", so Werner.
Mit Werder und Hoffenheim treffen im Weser-Stadion zwei Teams aufeinander, die laut Werner ähnlich an ihre Spiele herangehen. "Beide Mannschaften stehen für offensiven, leidenschaftlichen Fußball", sagte der Werder-Coach. Sowohl die Bremer als auch die Kraichgauer seien dafür bekannt, "hoch zu verteidigen" und über ein "gutes Anlaufverhalten" zu kommen. Geht es nach dem Werder-Trainer, kann sich das Publikum auf eine unterhaltsame Begegnung freuen: "Es wird sicherlich ein leidenschaftlicher und umkämpfter Kick."
Hoffenheim gelang gegen Hertha der Befreiungsschlag
Doch wenngleich die Kontrahenten identische Spielansätze verfolgen, könnte die Ausgangslage unterschiedlicher kaum sein: Während sich die aufgestiegenen Bremer im Mittelfeld der Liga etabliert haben, stecken die ambitionierten Hoffenheimer im Tabellenkeller. Zwar lag die TSG im ersten Saisondrittel sogar auf Champions-League-Kurs, blieb aber zuletzt in sage und schreibe 14 Partien in Folge ohne Dreier. Nach fünfmonatiger Durststrecke ging das Team von Pellegrino Matarazzo, der das Team Anfang Februar übernommen hatte, erstmals wieder beim 3:1-Heimerfolg gegen Hertha BSC Berlin als Sieger vom Platz.
Werner lässt sich jedoch von der trotz des Befreiungsschlags weiterhin dürftigen Tabellensituation der Gäste nicht blenden. Allein schon, weil der kommende Werder-Gegner viele seiner Sieglos-Partien nur "nach unglücklichen Spielverläufen" nicht für sich entscheiden konnte. "Gegen Hertha war sichtbar, was in dieser Mannschaft steckt", betonte der Werder-Trainer. Und auch im direkten Hinrunden-Duell mit den Bremern war die TSG über weite Strecken das spielbestimmende Team. Entsprechend glücklich fiel der späte grün-weiße 2:1-Erfolg aus. Werder und Werner sind also gewarnt.
Wenn man sieht, wo Hoffenheim stand, weiß man, was für eine Qualität in dieser Mannschaft steckt.
Werder-Trainer Ole Werner in einer Pressekonferenz
Werder winken Big-Points im Abstiegskampf
Sollten die Bremer auch das Rückspiel gegen die Kraichgauer gewinnen, rückt der Klassenerhalt zumindest auf dem Papier in greifbare Nähe: Mit einem Heimsieg würde der Vorsprung auf die TSG, die sich aktuell auf dem rettenden 15. Tabellen-Platz befindet, auf zwölf Zähler anwachsen. Doch auch wenn Werner derartige Rechenspielereien nachvollziehen kann, verschwendet der Werder-Trainer selbst nur wenige Gedanken auf mögliche Vorentscheidungen im Kampf um den Klassenerhalt.
Wir sind zwar jetzt in einer Phase, in der es keine Pause mehr gibt und man auf die Tabelle guckt. Doch die Dinge entscheiden sich nicht acht oder neun Spieltage vor Schluss – sondern erst in den letzten paar Spielen.
Werder-Trainer Ole Werner in einer Pressekonferenz
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 31. März 2023, 18:06 Uhr