Bremer Behörden-Akten im Müll: Daten 2 Mitarbeitern zugeordnet

Ein Aktenberg
Nach Angaben der Sozialbehörde soll niemandem ein finanzieller schaden entstanden sein. (Symbolbild) Bild: Imago | Shotshop

Mittlerweile ist klar, um was für Unterlagen es sich handelt. Laut Behörde sind darunter mehr als 140 Briefe des Amtes für Soziale Dienste, die nicht zugestellt werden konnten.

In den Datenmüll-Behältern wurden demnach insgesamt 432 Dokumente und Schriftstücke entdeckt, die nicht hätten entsorgt werden dürfen. Sie wurden entdeckt, weil Unterlagen im Zusammenhang mit Ermittlungen mit Betrugsvorwürfen gegen Mitarbeiter der Behörde geprüft wurden. Dabei hätten sich Unterlagen aus den Fallbeständen zweier anderer Beschäftigter gefunden, heißt es. Diese stünden aber nicht im Zusammenhang mit den Betrugsvorwürfen standen.

"Die sichergestellten Unterlagen sind inzwischen erfasst und kategorisiert", sagte Senatorin Claudia Schilling (SPD). "Sie werden derzeit im Amt abgearbeitet."

Offenbar keine dringlichen Unterlagen

Bei 219 der 432 Fälle handelt es sich demnach um Unterlagen, die automatisch erstellt werden, sobald in den einzelnen Vorgängen Änderungen vorgenommen oder Zahlungen veranlasst werden. Diese hätten zum Teil den Leistungsempfängern zugestellt und der Rest zu den Akten gelegt werden müssen. Darüber hinaus seien 14 Anträge auf Unterhaltsvorschuss entdeckt worden. Dabei habe es sich überwiegend um behörden-interne Schreiben gehandelt, zwei der Anträge würden aber aktuell bearbeitet.

Beim Großteil der übrigen Unterlagen geht das Amt für Soziale Dienste nach einer ersten Prüfung davon aus, dass keine Nachteile für Leistungsberechtigte entstanden sind. Unter anderem sind darunter auch 144 Briefe, die ans Amt zurückgekommen sind, weil sie nicht zugestellt werden konnten.

Personal wird verstärkt

Warum die Unterlagen entsorgt wurden, ist laut Sozialsenatorin Schilling nicht bekannt. Damit so etwas nicht noch einmal passiert, sollen alle eingehenden Anträge künftig in einer Software erfasst werden. Außerdem soll der zuständige Fachdienst verstärkt werden — mit insgesamt sechs Personen.

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 29. August 2024, 20 Uhr