Bremer Häfenausschuss befasst sich mit MSC-Einstieg in Hamburg

Ein Containerschiff fährt in den Hamburger Hafen ein.
Dem Hamburger Hafen stehen womöglich große Veränderungen bevor. Bild: Imago | Hanno Bode

Der mögliche Deal der Schweizer Großreederei mit dem Hamburger Hafenbetreiber HHLA sorgt für Kritik. Doch werden Bremen und Bremerhaven die Verlierer dieses Deals sein?

Der bevorstehende Einstieg der Reederei MSC beim Hamburger Hafenlogistiker HHLA hat für reichlich Unruhe gesorgt. In Hamburg bangen zahlreiche Hafenmitarbeiter um ihre Jobs, andere Reedereien wie Hapag-Lloyd und Eurokai blicken skeptisch auf den neuen Konkurrenten. In Bremen und Bremerhaven ist hingegen die Sorge groß, dass der verbindliche Vorvertrag das eigene Geschäft beeinträchtigen könnte.

Bremen und Bremerhaven als Verlierer des Hamburg-Deals?

Auf Berichtsbitte der CDU- und SPD-Fraktion befasst sich heute der Häfenausschuss der Bremischen Bürgerschaft mit dem Thema. Sollte die Partnerschaft in Hamburg zustande kommen, sehen nicht wenige Branchenvertreter Bremen und Bremerhaven als Verlierer. "Um eine Aussage zu treffen, welche Auswirkungen das auf Bremen und Bremerhaven hat, ist es im Endeffekt noch zu früh", sagte Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) zu buten un binnen.

Letztendlich ist es Sache Hamburgs, was sie mit ihrem Hafenkonzern machen. Ich finde es gelinde gesagt nicht ganz so einfach, in den 20er-Jahren dieses Jahrhunderts solch eine Infrastruktur teilzuprivatisieren.

Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) zu buten un binnen

Die weltgrößte Reederei MSC lässt ihr Deutschland-Geschäft aus der Bremer Überseestadt lenken. In Bremerhaven wiederum ist das Schweizer Unternehmen in einem Joint Venture mit Eurogate am MSC Gate beteiligt. Der Betreibervertrag wurde erst kürzlich bis 2048 verlängert, wenn auch ohne garantierten Umschlag. Die 50-prozentige Beteiligung solle aber bestehen bleiben, versicherte MSC-Chef Soren Toft. Allerdings werde man sich künftig stärker auf Hamburg konzentrieren.

Zieht die MSC-Konkurrenz Teile ihrer Ladung aus Hamburg ab?

MSC-Konkurrenten wie Hapag-Lloyd oder Eurokai deuteten daraufhin an, ihre Ladung künftig aus Hamburg abzuziehen. Möglich also, dass MSC sein Engagement in Bremen herunterfährt, sich im Gegenzug aber andere Reedereien stärker im Land engagieren. Aktuell ist das aber nur eines von vielen denkbaren Szenarien.

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Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 22. September 2023, 19:30 Uhr