Warum in Bremen bald das Los über neue E-Scooter entscheiden könnte

Bislang sind in Bremen nur Mietroller der Marken Tier und Voi zugelassen. Das könnte sich jedoch bald ändern: Die Stadt hat das Angebot neu ausgeschrieben.

Die einen hassen sie, die anderen lieben sie: Seit mehr als drei Jahren rollen E-Scooter durch Bremen. Die Unternehmen dürfen ihre Roller aber nicht einfach so aufstellen, denn dafür gibt es ein relativ komplexes Bewerbungsverfahren. Aktuell läuft eine neue Ausschreibung.

Was hat es mit der Ausschreibung auf sich?

Bremen will damit den Markt regulieren. Die Behörden hoffen dadurch zu verhindern, dass die Stadt mit Rollern überflutet wird. Daher macht sie den Verleihern seit Beginn Vorgaben. Unter anderem müssen diese den Mindestlohn an ihre Beschäftigten zahlen. Weiterhin müssen sie nachweisen, dass sie schnell auf Beschwerden reagieren, falls Roller in der Gegend herumliegen.

Wichtig ist auch, dass die Roller nicht überall abgestellt werden dürfen: Grünflächen und Brücken sind tabu. Daher müssen in Bremen auch relativ selten Roller aus dem Wasser gefischt werden.

Und warum gibt es jetzt eine neue Ausschreibung?

Weil die Anbieter alle zwei Jahre beweisen müssen, dass sie die Vorgaben erfüllen. Bremen lässt zudem auch nur maximal zwei Anbieter zu, um die Anzahl der Roller zu deckeln. Aktuell sind Voi und Tier die beiden Anbieter. Für die neue Ausschreibungsrunde gibt es laut Innenressort drei Interessenten. Sollten alle die Voraussetzungen erfüllen, wird das Los entscheiden.

Wegen der vielen Vorgaben waren die Unternehmen anfangs zwar skeptisch. Inzwischen sagen sie aber, dass die Bremer Behörden gut daran taten, die Nutzung der E-Scooter zu regulieren. In anderen Städten habe es nämlich viel Ärger gegeben mit Rollern, die nicht richtig geparkt wurden. In dem Ausmaß hab es das in Bremen nicht gegeben.

Wird es künftig also mehr Roller in Bremen geben?

Davon ist eher nicht auszugehen. Aktuell haben Voi und Tier jeweils rund 1.000 Roller in Bremen aufgestellt. Eigentlich dürften sie laut der Ausschreibung sogar noch jeweils 250 Roller mehr anbieten, doch das gibt der Markt offenbar nicht her.

Es könnte zwar sein, dass die Anbieter doch noch ein paar mehr E-Scooter aufstellen, das erscheint aber eher unwahrscheinlich. Und es steht auch noch nicht fest, welche Anbieter künftig E-Roller in Bremen anbieten dürfen. Bis zum 8. März können sich die Unternehmen jedenfalls noch bewerben. Und ab dem 1. Mail sollen die neuen Genehmigungen dann gültig sein.