Infografik
Berg ohne Namen – Warum fast niemand Bremens höchsten "Gipfel" kennt
Bayern hat die Zugspitze, Sachsen-Anhalt den Brocken, Hamburg den Hasselbrack. Nur einen Namen für Bremens höchste natürliche Erhebung gibt es nicht. Warum nicht?
Wer in Deutschland die höchsten natürlichen Erhebungen in jedem Bundesland erklimmen will, hat es nicht leicht. Das liegt nicht daran, dass es unmöglich wäre, den Gipfel der 2.962 Meter hohen Zugspitze in den bayerischen Alpen, den 1.141 Meter hohen Brocken im Harz nahe der Grenze zu Niedersachsen oder den 116 Meter hohen Hasselbrack in den Harburger Bergen zu erklimmen.
Es liegt vor allem daran, dass im kleinsten Bundesland Bremen die höchste natürliche Erhebung nicht einmal einen Namen hat – und nur schwer zu finden ist.
Die höchsten Hügel in Bremen, Bremerhaven und umzu
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Die Mülldeponie im Blockland ist künstlich aufgeschüttet und fällt daher aus der Liste der höchsten natürlichen Gipfel der Bundesländer heraus. Und auch die Anekdote, der zufolge der Hulsberg Bremens höchster Berg sei, weil man von der Straße "Am Hulsberg" bis zur Straße "Am Schwarzen Meer" sehen könne, stellt weder Wanderer noch Geografen zufrieden.
Zumal sich der kilometerlange Dünenrücken von der Bremer Düne bis zur Verdener Heide, zu dem auch der Hulsberg zählt, an den höchsten Stellen nur zwölf Meter über dem Meeresspiegel befindet.
Stattdessen gilt in Bremen eine 32,5 Meter hohe Erhebung im Friedehorstpark im Stadtteil Burglesum als höchster natürlicher Punkt Bremens. Dass er keinen Namen hat, hat dem Bremer Bauressort zufolge einen einfachen Grund.
Braucht Bremens Berg einen Namen?
"Berge haben wir in Bremen ja nicht", sagt Ressortsprecher René Möller. "Und deshalb heißen Berge in Bremen eben Park." Der Friedehorstpark habe sich namentlich etabliert. Ihn kenne auch jeder. "Da ist man mit 32,5 Metern gut bedient", sagt Möller. Bestrebungen, den Hügel zu benennen, gebe es nicht.
Auch der Bremer Alpenverein ist skeptisch. "Zu einem richtigen Berg reicht es nicht – es ist eher ein Baum auf einer Wiese", sagt Jochen Weiner vom Deutschen Alpenverein in Bremen. Der Friedehorstpark sei lediglich der südlichste Ausläufer eines an anderen Stellen fast doppelt so hohen Geestrückens, der sich bis in die Bremische Schweiz im niedersächsischen Umland ziehe. "Geografisch", so der Alpinist, sei dieser Punkt einfach nicht markant genug, um benannt zu werden.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 9. Juni 2024, 19:30 Uhr