11 Jahre nach dem Untergang: Wohin steuert die "Roland von Bremen"?

Wie geht es weiter mit der Kogge "Roland von Bremen"?

Bild: Radio Bremen

Im Januar 2014 versank die "Roland von Bremen" in der Weser. Bald aber soll der Kogge-Nachbau an einem neuen Liegeplatz festmachen – wo genau, ist allerdings noch unklar.

Auf der "Roland von Bremen" beginnen die vorerst letzten Arbeiten: An Deck müssen noch die Planken verspachtelt werden, auch der Mast benötigt noch ein wenig Feinschliff.

Das Bild zeigt einen Anleger, an dem der Mast und die Dachaufbauten eines Bootes aus dem Wasser schauen.
Im Januar 2014 soff die "Roland von Bremen" ab. Bild: dpa | nordphoto | nph / Frisch

Im Vergleich zum Zustand vor dem Untergang hat sich die "Roland von Bremen" stark verändert – vor allem im unteren Bereich. "Zwei Drittel unter Deck waren belegt durch Maschinen und Antriebe", erklärt Bras-Betriebsleiter Frank von Stemmen. Der Beschäftigungsträger für Arbeitssuchende ist Eigentümer des Schiffes und verantwortlich für die Restaurierung.

An Steuer und Backbord reihen sich nun Holzbänke, die Decke ist so hoch, dass sich Erwachsene frei bewegen können. Am Bug wurde zudem eine kleine Bühne für Lesungen und Konzerte eingebaut.

Fast 24 Meter lang, mehr als sieben Meter breit

Rund elf Jahre liegt es zurück, dass die fast 24 Meter lange und mehr als sieben Meter breite "Roland von Bremen" gesunken ist. Damals schauten an der Uferpromenade der Schlachte nur noch der Mast und Teile der Decksaufbauten aus dem Wasser. Im Becken des Bremer Holzhafens wurde das Schiff, bei dem es sich um einen Nachbau der "Bremer Kogge" aus dem 14. Jahr handelt, nun wieder flottgemacht.

Einige Materialien haben die Schreiner wiederverwertet – unter anderem eine alte Toilettentür aus Holz. "Bestimmt 30 Prozent der Dinge, die neu gemacht wurden, konnten wir aus altem Holz anfertigen", erklärt Tobias Wodarz, ebenfalls Betriebsleiter bei Bras.

"Alle Plätze sind belegt"

Über einen Motor verfügt das Schiff aber nicht mehr. Die Bras will die Roland von Bremen vielmehr als festliegenden Veranstaltungsort nutzen. "Der Plan war ja, dass wir wieder zurück an die Schlachte gehen, wo das Schiff früher auch gelegen hat", sagt von Stemmen. Doch das gestaltet sich schwierig, denn: "Alle Plätze sind belegt." Andere Liegeplätze schließt die Bras aus. "Für uns ist das eigentlich die einzige Option", betont der Betriebsleiter.

Es war auch schon einmal angesprochen worden, das Schiff im Holzhafen zu lassen. Hier haben wir aber kein Wasser und auch kein Abwasser. Das einzige, was wir haben, ist Strom, aber das reicht nicht.

Bras-Betriebsleiter Frank von Stemmen
Der originalgetreue Nachbau der Hansekogge "Roland von Bremen" befährt die Nordsee vor Cuxhaven.
In voller Fahrt wird man die "Roland von Bremen" nicht mehr sehen. Bild: Picture Alliance / dpa | Hinrich Bäsemann

Auch die Maritime Meile in Vegesack ist im Gespräch. Die Bras plant aber, das Bremer Geschichtenhaus im Schnoor eng mit der Kogge zu verknüpfen.

Doch egal, wo die "Roland von Bremen" ihr Zuhause findet, noch einmal untergehen soll sie auf keinen Fall. Aus den Fehlern der Vergangenheit habe man gelernt, sagt Wodarz: "Wir haben nun einfach nur noch Hölzer, die wir direkt warten können, und das Wasser kann wunderbar an den Seiten ablaufen."

Es ist kein Lack mehr drauf, es sind keine Maschinen mehr drin, alles ist viel roher und ursprünglicher.

Tobias Wodarz

Mitte Mai wird die Kogge für die letzten Prüfungen in die Bootswerft Maleika geschleppt. Bis dahin sollte geklärt sein, wo die "Roland von Bremen" zukünftig liegen wird.

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 2. April 2025, 19:30 Uhr