Interview
Innensenator Mäurer zur Sicherheit auf dem Bremer Weihnachtsmarkt
Nach dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg mit mehreren Todesopfern hat die Bremer Polizei ihre Präsenz erhöht. 100 Prozent Sicherheit gibt es laut Mäurer aber nie.
Sie haben erhöhte Sicherheitsvorkehrungen getroffen: Kann es trotzdem passieren, dass jemand auch in Bremen durch so eine Absperrung fährt?
Wir haben schon im Vorfeld sehr viel unternommen, um mehr Sicherheit auf den Platz zu bringen. Wir haben Sperren, wir haben Videoüberwachung. Aber wir wissen natürlich auch: Eine letzte Sicherheit gibt es nie und es kann überall passieren. Das gehört auch zur Wahrheit.
Was wir tun können, machen wir. Aber: 100 Prozent Sicherheit gibt es selten.
Innensenator Ulrich Mäurer
Wenn man sich aber anschaut, was inzwischen noch dazugekommen ist an Fahrzeugen, die die Straßen blockieren. Und diese Sicherheitssysteme für die Straßenbahnschienen, dass niemand darüber fahren kann.
Und: Wir haben heute noch mal nachgesteuert. Noch mehr Polizeikräfte sind im Einsatz und auch die Zufahrten sind nahezu unüberwindbar. Also das sind die Maßnahmen, die wir bis Montagabend durchhalten werden.
Sie haben (als Innensenator) eine besondere Rolle in Bremen. Wenn Sie auf die Nachrichtenlage schauen, was hat das mit Ihnen gemacht?
Ich hatte kein gutes Gefühl gestern und die Informationen, die wir aus Sachsen-Anhalt bekommen haben, haben sich dann von Stunde zu Stunde verschlechtert. Auch die riesige Anzahl von Schwerstverletzten – das ist schon ein Albtraum. Und wenn man natürlich daran denkt, wie viele Rettungskräfte da im Einsatz sind, das ist schon eine riesige Leistung. Und deswegen gilt natürlich auch unseren ganzen Einsatzkräften den Dank.
Wenn man sich die Ereignisse anschaut und die Zahl der Schwerverletzten, die Todesopfer, das macht Angst – das kann man gar nicht anders sagen.
Innensenator Ulrich Mäurer
Sie haben sich entschieden, die Weihnachtsmärkte nicht zu schließen. Warum haben Sie sich so entschieden?
Wir haben das abgestimmt mit den anderen Bundesländern. Es ist wichtig, dass man da gemeinsam auftritt und die Entscheidung war: Es werden überall die Sicherheitsmaßnahmen verschärft. Aber wir sagen nichts ab und wir fahren hier auch keine schweren Geschütze auf. Sondern wir versuchen, die Atmosphäre zu wahren. Und das heißt: Wir reagieren mit angemessenen Maßnahmen.
(Das Gespräch führte Anna Berkhout für buten un binnen TV. Aufgeschrieben und redigiert hat es Marike Deitschun.)
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 21. Dezember 2024, 19:30 Uhr