Bremer Schausteller sind mit Messerverbot auf Volksfesten zufrieden

Das Fahrgeschäft "Airwolf" ist erleuchtet vor dem dunkler werdenen Himmel zu erkennen. Im Vordergrund sind Menschen als Schattenrisse zu erkennen.

Bremen verbietet Messer auf Volksfesten

Bild: Radio Bremen | Mario Neumann

Die Schausteller des Bremer Freimarkts sind mit dem geplanten Messerverbot auf Volksfesten zufrieden. Das Verbot soll unter anderem durch verstärkte Kontrollen durchgesetzt werden.

Bremen reagiert mit dem Verbot auf mehrere tödliche Messerangriffe der vergangenen Monate – unter anderem in Solingen und Mannheim. Das Sicherheitsgefühl vieler Menschen habe seitdem gelitten, darin waren sich Abgeordnete fraktionsübergreifend einig. Auf Volksfesten im Bremer Stadtgebiet werden deshalb Messer aller Art verboten. Die Gesetzesänderung tritt zum 1. Oktober in Kraft – also noch rechtzeitig vor dem Start des Bremer Freimarkts.

Damit setzen wir ein klares Zeichen. Gerade auf Volksfesten mit viel Gedränge brauchen wir einen besonderen Schutz.

Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke)

Das Verbot soll durch verstärkte Einlasskontrollen durchgesetzt werden, heißt es von der Wirtschaftsbehörde auf Nachfrage von buten un binnen. Die Behörde prüfe, ob mehr Sicherheitskräfte eingesetzt werden sollen und ob Metalldetektoren genutzt werden. Man ziehe in Betracht, neben den Einlasskontrollen auch Zufahrtssperren zu erweitern und die Videoüberwachung auszuweiten.

Die Schausteller sind mit dem geplanten Messerverbot und der Videoüberwachung zufrieden. "Das reicht uns aus", sagt Susanne Keuneke. "Wichtig ist uns, dass wir ein sicheres Gefühl haben und das den Bürgern vermitteln können." Gleichzeitig könne natürlich niemand 100-prozentige Sicherheit versprechen. Aber im Vergleich zu anderen Städten sei Bremen in den letzten Jahren beim Thema Sicherheit gut vorangeschritten, sagt Keuneke. 

Weihnachtsmarkt von Gesetz ausgenommen

Das Ortsgesetz für Volksfeste gilt nicht für den Weihnachtsmarkt – da brauche man ebenfalls Regelungen, so die Senatorin. Die Senatorin setzt dabei auch auf den Bund und die angekündigte Verschärfung des Waffenrechts. Der Weihnachtsmarkt und andere Innenstadtveranstaltungen fänden nicht auf einer abgegrenzten Fläche statt, daher seien auch die Belange der Innenstadtgeschäfte zu berücksichtigen. Diese bieten unter anderem Messer in Form von Besteck oder Outdoor-Ausrüstung an.

Rückblick: Was bedeutet der Anschlag von Solingen für Bremer Volksfeste?

Bild: Radio Bremen

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Nachrichten, 18. September 2024, 6 Uhr