Fragen & Antworten
Vogelgrippe in Cuxhaven: Ist der Erreger für Menschen gefährlich?
Im Landkreis Cuxhaven sind mindestens zehn Lachmöwen an der Vogelgrippe verendet. Wir erklären, was man im Umgang mit dem Virus beachten sollte.
An der Cuxhavener Küste geht die Vogelgrippe um. Im Bereich der Kugelbake sind bislang zehn tote Lachmöwen gefunden worden, die Anzeichen einer Erkrankung aufwiesen, sagte eine Sprecherin vom Landkreis Cuxhaven zu buten un binnen. Weitere Vögel zeigten deutliche Symptome. Wir erklären, wie man infizierte Tiere erkennt, wie das Virus übertragen wird – und ob sich auch Menschen mit der Vogelgrippe anstecken können.
Woran erkenne ich infizierte Vögel?
Die Infektion führt unter anderem zu einer Schädigung des Zentralnervensystems. Dies zeigt sich etwa an auffälligem Verhalten wie Kopfkreisen oder einseitigem Flügelschlag. Da es für infizierte Vögel keine Heilungschancen gibt, werden sie in der Natur gelassen. Auch weil so zusätzlicher Stress durch das Einfangen und den Transport vermieden wird.
Im vergangenen Jahr sorgte der hochansteckende Erreger in den Kolonien von Basstölpeln und Brandseeschwalben an der gesamten Nordseeküste für immense Verluste. In diesem Jahr sind nach Angaben des für Tiergesundheit zuständigen Friedrich-Loeffler-Instituts besonders Lachmöwen und Trottellummen betroffen.
Wie sollte man sich verhalten, wenn man betroffene Vögel sieht?
Der Landkreis weist darauf hin, betroffene Tiere auf keinen Fall zu berühren oder gar einzufangen und mitzunehmen. So würde sich das Virus nur noch stärker verbreiten und die Gefahr wachsen, dass es in Hausgeflügelbestände übertragen wird. Den infizierten Vögeln zu helfen oder sie zu retten, sei nicht möglich. Auch von toten Tiere solle man Abstand halten.
Das Veterinäramt bittet, mögliche Fälle per Mail an "veterinaeramt@landkreis-cuxhaven.de" zu melden. Dabei soll man den Fundort sowie die Anzahl der Vögel und wenn möglich die Vogelart angeben.
Können sich Haustiere mit Vogelgrippe anstecken?
Haustiere – insbesondere Katzen und Hunde – sollten unbedingt von Wildvögeln ferngehalten werden. Selbst wenn eine Ansteckung von Säugetieren mit der zurzeit in Europa beobachteten Vogelgrippe als unwahrscheinlich gilt, ist eine Übertragung nicht auszuschließen.
Auch Hausvögel können sich mit dem Virus anstecken. Um dies zu verhindern, sollte man etwa Wellensittiche und Kanarienvögel von Wildvögeln abschirmen. Für Vögel, die ausschließlich im Haus leben, gibt es daher aber nur ein geringes Ansteckungsrisiko.
Ist der Vogelgrippe-Erreger für Menschen gefährlich?
Vogelgrippe-Viren können vereinzelt auch Erkrankungen bei Menschen hervorrufen. Vor allem über Hühner hatten sich aber bislang nur Menschen in Asien und Afrika mit dem Vogelgrippe-Virus infiziert. In Deutschland sind bislang keine Erkrankungen bei Menschen bekannt.
Allgemein können die Viren nur schwer von Tieren auf den Menschen übertragen werden. Findet jedoch eine Infektion statt, kann die Krankheit mitunter sehr schwer verlaufen. Laut Robert Koch-Institut gibt es aber derzeit weltweit keine Hinweise für eine fortgesetzte Mensch-zu-Mensch-Übertragung mit Vogelgrippe-Viren.
Ist der Vogelkot von infizierten Tieren ansteckend?
Vogelgrippe-Erreger finden sich auch im Kot der erkrankten Tiere. Meist aber in geringer Menge. Zudem überlebt das Grippevirus im Kot nicht allzu lange. Sollte etwa das Auto von Vogelkot getroffen werden, sollte man bei der Reinigung laut NABU vorsorglich Handschuhe tragen. Außerdem sollte man viel Wasser benutzen und einen Lappen, den man anschließend wegschmeißen sollte.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, der Nachmittag, 13. Juli 2023, 14:10 Uhr