Bremer Eiswette lockt hunderte Menschen an den Osterdeich
Die Schaulustigen haben sich auch vom Regenwetter nicht vom traditionsreichen Spektakel an der Weser abhalten lassen. Für Erstaunen sorgte der pünktliche Auftritt einer Hauptperson.
"Geiht oder steiht" die Weser? Mit anderen Worten: Ist der Fluss zugefroren oder nicht? Um diese Frage dreht sich traditionell die Eiswettprobe in Bremen. Die Frage war bei einer Lufttemperatur von elf Grad Celsius am Montag jedoch schnell geklärt. Zu dem traditionellen Schauspiel mit einem Schneider, den Heiligen Drei Königen und schwarz gekleideten Herren gehören vor allem Reden, in denen die Bundes- und Landespolitik aufs Korn genommen werden.
Trotz strömenden Regens verfolgten Hunderte Schaulustige das Spektakel am Weserufer. Dabei überprüft ein Schneider mit einem Bügeleisen in der Hand, ob die Weser zugefroren ist. Wenn nicht, hat er die Wette verloren.
Staunen bei Zuschauern — Schneider war pünktlich
Die Inszenierung sieht eigentlich vor, dass der Schneider, dargestellt von Schauspieler Peter Lüchinger, zu spät kommt. In diesem Jahr war er zum Erstaunen der Anwesenden pünktlich — mit einer gelben Warnweste bekleidet und eine mit Sand gefüllten Schubkarre vor sich herschiebend.
"Ich bin die ultimative Antwort auf den Zustand unseres Stadtstaates", sagte er mit Verweis auf den Sanierungsbedarf von Brücken, Schulen und Straßen. Über die Weser kam er später wie üblich mit einem Boot der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGZRS).
Eiswettfest kommt noch
Gefeiert wird traditionell am dritten Samstag des Januar — und bis vor zwei Jahren bestand das Präsidium der Eiswette und die Teilnehmer des anschließenden Festes ausschließlich aus Männern. Das hat sich damals geändert, 2022 gab es die ersten drei Frauen bei der Eiswette. Bereits drei Jahre früher nahmen erstmals beim Eiswettfest mit rund 800 Gästen auch einige Frauen teil.
Das diesjährige Eiswettfest wird am 18. Januar im Congress Centrum ausgetragen. Dabei werden Spenden für die Seenotretter gesammelt.
Quelle: dpa.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Vormittag, 6. Januar 2025, 12:40 Uhr