"Jahrhundert-Chance": Bremen kauft ehemaliges Kaufhof-Gebäude
Die Stadtentwicklungsgesellschaft Brestadt investiert mehrere Millionen Euro in der Bremer City. Die Reaktionen sind weitgehend positiv – und die Erwartungen groß.
Die Stadt Bremen kauft das ehemalige Horten- beziehungsweise Galeria-Karstadt-Kaufhof-Gebäude in der Bremer Innenstadt. Das hat der Senat auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben. Abgewickelt werden soll der Kauf über die stadteigene Entwicklungsgesellschaft Brestadt. Der Kaufpreis soll nach Informationen von buten un binnen bei rund 37 Millionen Euro liegen.
Damit übernimmt die Brestadt außer dem Parkhaus Mitte nun auch die Verantwortung für die direkt angrenzende Immobilie. Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) spricht von einem Meilenstein. Jetzt könne Bremen das Herz der City völlig neu gestalten.
Was genau auf der Fläche entstehen soll, ist noch unklar. In den kommenden Monaten soll entschieden werden, was die beste Perspektive für die Entwicklung der Innenstadt bietet. Bovenschulte hofft, dass auch private Investoren dabei sind.
Den Kauf hatte Carl Zillich, Geschäftsführer des Projektbüros Innenstadt, buten un binnen zuvor bestätigt. Zuerst hatte der "Weser-Kurier" berichtet.
Pläne umfassen mehrere Gebäude
Auch das C&A-Gebäude könnte Teil der Umgestaltung der Bremer Innenstadt werden, sagt Zillich als Koordinator für die Innenstadtentwicklung. Neue Wegverbindungen sollen in dem Zuge entstehen. Außerdem gebe es Ideen für einen Mix aus Wohnen, Geschäften und Orte für Kultur und Freizeit, um die Innenstadt attraktiver machen.
Auch die Opposition bewertet den Kauf weitgehend als positiv. Die CDU spricht mit Blick auf die Umgestaltung der Innenstadt von "einem Wendepunkt nach jahrelangem Stillstand" – fordert vom Senat nun aber auch, den "großen Wurf zu wagen".
Bremer Grüne wollen alle Bremer einbinden
Ähnlich argumentiert die Handelskammer, sie verlangt schnelle politische Entscheidungen mit zügigen Bauverfahren.
Bremens SPD-Chef Falk Wagner spricht von einer "Jahrhundert-Chance" für Bremen, ein erfolgreicher Umbau könne ein deutschlandweites Vorzeigeprojekt sein, so Wagner weiter. Die Bremer Grünen fordern wiederum, für die weitere Planung auch die Eigentümer der umliegenden Immobilien sowie betroffene Geschäftsleute und Anwohner einzubinden.
Bündnis Deutschland kritisierte angesichts der Pläne für die Innenstadt vor allem den geplanten Abriss des Parkhauses Mitte im Jahr 2027, der bereits vor gut zwei Jahren angekündigt wurde und nun genauer terminiert wurde. Der Wegfall von mehr als 900 Parkplätzen spricht dem verkehrspolitischen Sprecher Piet Leidreiter zufolge dafür, dass Bremen "offensichtlich Anti-Auto-Stadt werden" soll.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 20. November 2024, 19:30 Uhr Uhr