Überfüllte Moscheen in Bremen: Einige Muslime müssen draußen beten
In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl an Muslimen im Land Bremen deutlich gestiegen. Der Platz in den Moscheen wird knapp und manche müssen sogar draußen bleiben.
Viele der 37 Moscheen im Land Bremen haben ein Platzproblem. Vor allem bei Freitagsgebeten und an Feiertagen reichen die vorhandenen Räumlichkeiten nicht mehr aus. Das sagt Murat Çelik, der Vorstandsvorsitzende islamischen Religionsgemeinschaft Schura Bremen.
Ein zentrales Register, was die genaue Zahl der Muslime dokumentiert gibt es nicht. Die Schura Bremen schätzt aber, dass circa 60.000 bis 70.000 Muslime und Musliminnen im Land Bremen leben. Ungefähr 10.000 mehr als es noch 2014 der Fall war.
Ein Grund dafür ist die Flüchtlingswelle im Jahr 2015, bei der viele Muslime neu nach Bremen gekommen sind. Aber die Entwicklung habe es auch schon vorher gegeben, sagt Murat Çelik. Der Anteil von Muslimen an der Gesamtbevölkerung sei generell gestiegen.
Zelte vor den Moscheen als Notlösung
Murat Çelik findet, die Politik könne mehr helfen: "Gemeinden, die auf der Suche nach einer Immobilie sind, könnten mehr unterstützt werden." Außerdem seien die baurechtliche Anforderungen für die Vergrößerung schon bestehender Gebäude zu hoch.
Die Mescid-i Aksa Moschee in Tenever hat nur Platz für rund 300 Menschen, knapp doppelt so viele kommen aber zu den Freitagsgebeten. Das führt dazu, dass einige der Gläubigen auf den Fluren oder sogar draußen beten müssen. Als Notlösung wurden draußen Zelte aufgestellt.
Das stört mich sehr. Ich bete hier drinnen im warmen. Und die Menschen versuchen draußen in der Kälte ihr Gebet zu verrichten.
Imam der Mescid-i Aksa Moschee
Es gibt Hoffnung auf eine Verbesserung der Lage: Vor kurzem hat die Gemeinde das Nebengebäude gekauft. Leisten konnten sie sich das nur dank privater Spenden. Noch kann das Gebäude allerdings nicht genutzt werden, sodass die Betenden vorerst weiter eng zusammenrücken müssen.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 08. November 2024, 19.30 Uhr