Bremer Überseemuseum gibt geraubtes Kunstwerk an Samoa zurück

Ein hölzener Bootssteven aus Samoa.

Bremer Überseemuseum übergibt geraubtes Exponat zurück an Samoa

Bild: Senatspressestelle Bremen

Bei dem Werk handelt es sich um ein verziertes Stück Holz von einem Kriegskanu. Ein deutscher Admiral hat es vor mehr als 130 Jahren aus dem südpazifischen Land gestohlen.

Der sogenannte Bootssteven, ein verziertes Stück Holz von einem Kriegskanu, befand sich im Besitz des Museums. "Wir freuen uns sehr, dass wir die Herkunft des Stevens aufklären und ihn nun an Samoa zurückgeben konnten.", sagte Museumsdirektorin Wiebke Ahrndt. Die genaue Herkunft des Kunststücks wurde erst jetzt bei den Arbeiten an einer Ausstellung geklärt.

Dies ist ein wichtiger Schritt für die Aufarbeitung unserer Sammlungsgeschichte.

Wiebke Ahrndt, Direktorin vom Übersee-Museum, spricht bei einer Zeremonie, bei der menschliche Überreste aus dem Sammlungsbestand des Übersee-Museums an eine Delegation aus dem Bundesstaat Hawai‘i übergeben werden.
Wiebke Ahrndt, Direktorin des Überseemuseums

Kunststück wurde dem Museum 1932 gegeben

Der Bootssteven wurde den Angaben zufolge im Jahr 1888 von einem deutschen Admiral im samoanischen Bürgerkrieg geraubt. 1932 übergab er es dann dem Museum in Bremen. Ab September wird das Stück in einer Ausstellung der National University of Samoa zu sehen sein, die zusammen mit dem Bremer Museum entwickelt wurde. Lob für die Rückgabe des Kunststücks kam von Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD).

Die Auseinandersetzung mit unserer Geschichte lehrt uns, dass uns nicht egal sein kann, wie und unter welchen Umständen die Ausstellungsstücke in den Besitz unserer Museen gelangt sind. Das gilt vor allem für Exponate aus der Kolonialzeit.

Andreas Bovenschulte starrt mit aufgerissenen Augen in die Leere
Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD)

Der Pazifikstaat Samoa war von 1900 bis 1919 deutsche Kolonie.

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Quelle: dpa.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Nachmittag, 11. Juli 2024, 16 Uhr