Fragen & Antworten
Mit dieser Erfindung wappnet sich Bremerhaven gegen Hochwasser
Sandsäcke zu füllen ist anstrengend. Mitarbeiter der Entsorgungsbetriebe haben deshalb eine Maschine erfunden, die auch für andere Städte eine Lösung sein könnte.
Im Katastrophenfall müssen auch die Mitarbeiter der Entsorgungsbetriebe Bremerhaven ran. Droht ein Hochwasser, ist es unter anderem ihre Aufgabe, Sandsäcke zu befüllen. Dass das eine mühselige Arbeit ist, stellten die Mitarbeiter bei einer Katastrophenschutzübung fest – und kamen auch gleich auf eine Idee.
Wie funktioniert die Maschine?
Die Mitarbeiter der Entsorgungsbetriebe nutzen Streuwagen, die im Winter auf glatten Straßen zum Einsatz kommen. Der Behälter, in dem sonst Salz ist, kann automatisch entleert werden. Hierein füllen die Mitarbeiter der Entsorgungsbetriebe den Sand. Am Heck des Wagens haben sie eine Rampe angebracht, über die der Sand in die Säcke rutscht.
Wie viel schneller ist die Maschine?
Die Maschine spart nicht nur Personal, sondern ist auch laut Entsorgungsbetrieben mehr als doppelt so schnell wie die Befüllung per Hand. Laut Technischem Hilfswerk schaffen zehn Helfer ohne Maschine rund 400 Sandsäcke pro Stunde. Mit der Maschine können fünf Mitarbeiter der Bremerhavener Entsorgungsbetriebe nach eigenen Angaben 500 Sandsäcke in einer Stunde befüllen. Der Sand-Streuwagen kann genau dort hinfahren, wo die Säcke benötigt werden. Und noch ein Vorteil der Maschine: Der Sand ist vor Regen geschützt, was die Verarbeitung erleichtert.
Wie viele dieser Maschinen gibt es?
Die Entsorgungsbetriebe in Bremerhaven wollen alle zehn Streufahrzeuge mit dieser Zusatzfunkion ausrüsten. Wolfgang Juschkat, Abteilungsleiter der Bremerhavener Straßenreinigung, und sein Mitarbeiter André Winter haben ihre Idee nicht zum Patent angemeldet. Ganz im Gegenteil: Die Mitarbeiter der Entsorgungsbetriebe würden sich freuen, wenn sie ihr Wissen ganz unkompliziert mit anderen Küstenstädten teilen können.
Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Läuft, 25. November 2022, 14.15 Uhr