Bremer PKK-Funktionär muss 2 Jahre ins Gefängnis

Der verurteilte Bremer Kadri S. (verpixelt) im OLG in Hamburg
Bild: Radio Bremen | Sebastian Manz

Das Oberlandesgericht Hamburg sah es als erwiesen an, dass ein 58-jähriger Bremer die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK unterstützte. Er soll wichtige Funktionen gehabt haben.

Weil er für lange Zeit Mitglied in der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei (PKK) war, ist der 58 Jährige Kadri S. vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht Hamburg zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt worden. "Wir sind überzeugt davon, dass Sie seit Jahren voll in die Struktur der PKK eingebunden sind", sagte die Vorsitzende Richterin des Strafsenats während der Urteilsverkündung.

Der Angeklagte habe sich in den vergangenen Jahren mit hochrangigen Gründungsmitgliedern der PKK getroffen, in abgehörten Telefonaten PKK-typische Begriffe benutzt und telefonisch besprochen, wer Gebietsleiter werden soll: "Sie sind voll involviert."

Verteidigung plädierte auf Freispruch

Eine Bewährungsstrafe sei keine Option gewesen, weil die Gefahr bestehe, dass Kadri S. untertaucht oder einfach mit seinen bisherigen Handlungen weitermacht. Die PKK unterliegt in Deutschland seit 1993 einem Betätigungsverbot.

In dem Staatsschutzverfahren wegen mutmaßlicher Mitgliedschaft an einer terroristischen Vereinigung im Ausland wurde dem Mann vorgeworfen, zwischen Dezember 2018 und Januar 2024 die PKK in Bremen unterstützt und innerhalb der PKK-Strukturen Leitungsaufgaben wahrgenommen haben.

Die Staatsanwaltschaft hatte eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren und vier Monaten gefordert, die Verteidigung plädierte auf Freispruch oder, im Falle einer Verurteilung, auf eine Bewährungsstrafe von zehn Monaten.

Quelle: dpa.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen um 6, 15. November 2024, 18 Uhr