Wie sich die Einsatzkräfte im Land Bremen auf Silvester vorbereiten

Wie sich die Einsatzkräfte im Land Bremen auf Silvester vorbereiten

Bild: dpa | Jonas Walzberg

Für Silvester rechnen Polizei, Feuerwehr und Krankenhäuser in Bremen und Bremerhaven mit etlichen Einsätzen. So stellen sich die Kräfte auf die Nacht ein.

Helfer, Retterinnen und Polizeibeamte im Land Bremen bereiten sich auf eine einsatzreiche Silvesternacht vor. Wegen erwarteter zahlreicher Verletzungen und Notfälle sind im Klinikum Bremen-Mitte laut eines Sprechers zum Jahreswechsel mehr Chirurginnen und Augenärzte im Einsatz sowie etwa 15 Prozent mehr Pflegekräfte als sonst.

Mehrere verlorene Hände und Augen – das sei für gewöhnlich die traurige Bilanz einer Silvesternacht, sagte ein Sprecher der Klinikgesellschaft Gesundheit Nord. Schuld sei die Kombination aus Silvesterfeuerwerk und Alkohol. Viele Notfälle ergäben sich etwa auch aus Streitigkeiten oder Stürzen. Der Bereitschaftsdienst der Kassenärzte ist an Silvester und Neujahr in Bremen und Bremerhaven jeweils von 8 bis 23 Uhr besetzt. Die Telefonnummer 116117 ist durchgehend erreichbar.

Bremerhavener Klinik rechnet mit mehr Notfällen als im Vorjahr

Vom Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide (KBR) heißt es, an Silvester werde die Notaufnahme meist etwas weniger mit Bagatellfällen belastet. Dafür sei das Erkrankungsmuster ein anderes.

Wir stellen uns für die Silvesternacht vorrangig auf Brandverletzungen, unfallchirurgische Fälle und Folgen von Alkoholmissbrauch ein. Das Spektrum der Beschwerden und Verletzungen wird sich nach unserer Einschätzung im Vergleich zu den vergangenen Jahren somit nicht verändern.

Kirsten Semmler, Sprecherin Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide

Seit Beginn des Jahres sei die Zahl der Patientinnen und Patienten in der Notaufnahme um etwa 20 Prozent gestiegen. Man gehe deshalb davon aus, auch in der Silvesternacht mehr Notfälle zu versorgen als im Jahr zuvor. "Wir erwarten für den Jahreswechsel jedoch keinen Ausnahmezustand", so Sprecherin Kirsten Semmler. "Vorsorglich haben wir in der Pflege aber eine Person pro Schicht mehr eingeplant." Die Station am KBR ist eine von seit Mai nur noch zwei Notaufnahmen in Bremerhaven.

Einsatzkräfte befürchten erneut Angriffe

Ein weiteres Problem der Silvesternacht sind Angriffe auf Einsatzkräfte. Die Polizei in Bremen, Bremerhaven und dem Umland rüstet sich deshalb. In Bremen sollen diesmal verstärkt Bodycams eingesetzt werden, um Beweise zu sichern und abzuschrecken, sagte eine Sprecherin. Ein privater Sicherheitsdienst solle zudem die wegen Bauarbeiten gesperrte Bürgermeister-Smidt-Brücke vor dem Betreten sichern. In Rotenburg an der Wümme soll der Pferdemarkt wieder videoüberwacht werden.

Die Bundespolizei weist daraufhin, dass im Bremer Hauptbahnhof unter anderem rund um die Silvesternacht keine Waffen und gefährlichen Werkzeuge sowie Pyrotechnik mitgeführt werden dürfen. Man werde mit verstärkten Kräften vor Ort sein, um die Einhaltung der Allgemeinverfügung zu überwachen.

Die Feuerwehr Bremerhaven ruft zu einem friedlichen, harmonischen Silvesterfest auf. Einsatzkräfte würden nicht zum Spaß herausfahren, so ein Sprecher. Sie wollten helfen und nicht kämpfen. Vergangenes Jahr waren in Bremerhaven zwei Feuerwehrleute und ein Polizist angegriffen und verletzt worden.