Bremer Institutsleiter kritisiert Verfahren bei Drogentests

Bremer Labor für Drogentests am Klinikum Mitte schließt

Bild: Radio Bremen | Heike Zeigler

Die Kontrollen sollen künftig von einem privaten Labor durchgeführt werden. Dieses arbeite nicht nach den bisher angewandten Qualitätsstandards, sagt Bernd Mühlbauer.

Das technische Labor des Institutes für Pharmakologie und Toxikologie im Klinikum Bremen-Mitte wird den Betrieb zum Ende der Woche einstellen. Aber die Mitarbeiter des Instituts sollen so lange weiterarbeiten, bis eine neue Lösung gefunden wurde. Das gaben Sozialsenatorin Claudia Schilling (SPD), Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) und Gesundheit Nord (Geno) am gestrigen Montag in einer Pressemitteilung bekannt.

Das bedeutet, dass die Institutsmitarbeiter vorerst zwar weiterhin Blut-, Urin- sowie Haarproben bei Kindern und deren drogensüchtigen Eltern entnehmen. Analytik, Bewertung, Gutachten sowie die Rückmeldung und die Beratung werden aber von einem privaten Labor übernommen. Langfristig soll das private Labor das gesamte Verfahren übernehmen.

Geno übernimmt vorerst noch Teilaufgaben

Das Eingangsmanagement und die rechtssichere Probenentnahme kann laut Sozialressort der neue Anbieter bisher noch nicht vollständig leisten. Bis auf Weiteres übernehme diese Aufgaben daher weiterhin die Geno. Dorothea Dreizehnter, Geschäftsführerin des Klinikbetreibers Geno, räumt ein, dass ihr Haus unterschätzt habe, wie komplex die Umstellung auf neue Abläufe ist.

Leiter des Instituts ist skeptisch

Der Leiter des Instituts, Bernd Mühlbauer, befürchtet, dass die Qualität der Kontrollen leidet. "Dann geht das Probenmaterial in ein kommerzielles Labor, dessen Messqualität wir nicht kennen und nicht unseren Qualitätsstandards entspricht."

Die Bremische Bürgerschaft berät voraussichtlich am heutigen Dienstag über die Zukunft des Drogenscreenings in Familien mit Suchtproblemen debattieren.

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 24. Februar 2025, 19 Uhr