Warum Sie Ihrem Haustier das Zähneputzen schmackhaft machen sollten

Einem Schäferhund werden die Zähne geputzt.
Dem eigenen Hund die Zähne zu putzen ist gar nicht so einfach, würde aber viel helfen. Bild: dpa | Markus Scholz

Hunde und Katzen brauchen Zahnpflege genauso, wie Menschen. Warum das so ist und was eine Zahnpasta mit Geflügelleber-Aroma bringt, erklärt ein Bremer Tierarzt.

1 Täglich Zähneputzen

Katzen und Hunde sind die beliebtesten Haustiere in Deutschland – und meistens liebevoll umsorgte Familienmitglieder. Bei der Zahnpflege wird es allerdings oft schwierig, weiß Bernhard Bindernagel. "Bei Katzen ist es oft unmöglich, weil sie so veranlagt sind. Sie akzeptieren bestimmte Dinge einfach nicht." Bindernagel ist Bremer Landesvorsitzender des Bundesverbands praktizierender Tierärzte. Bei Hunden sei es manchmal weniger schwierig, ist seine Erfahrung. Aber auch bei ihnen schaffen es viele Halter nur ein oder zweimal pro Woche, die Zähne zu putzen. "Dann sind wir schon glücklich. Aber täglich wäre super", sagt der Tierarzt.

2 Infektionen vermeiden

Häufige Folge von fehlender Zahnpflege bei Hunden und Katzen ist Zahnstein. Er entsteht, wenn der Zahnbelag, der sich durch das Fressen und Kauen bildet, nicht weggeputzt wird. "Als Folge können Entzündungen entstehen und daraus auch Parodontose", sagt Bindernagel. Dabei löst sich das Zahnfleisch und Bakterien können sich weiter ausbreiten. In schlimmeren Fällen kann der Bereich unterhalb der Zahnwurzel betroffen sein. Das ist dann aufwändig zu erkennen, nämlich nur mit Hilfe von Röntgenaufnahmen, und auch aufwändig zu behandeln.

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3 Professionelle Zahnreinigung mit Narkose

Regelmäßige professionelle Zahnreinigungen empfiehlt Bindernagel gerade deshalb, weil es mit der Zahnpflege oft schwierig ist. Allerdings ist sie deutlich aufwändiger als beim Menschen. Denn die Tiere werden dafür in Narkose gelegt.

4 Zahnpasta nach Hunde-Geschmack

Wer zu Hause mit der Zahnpflege bei Hund und Katze beginnen will, sollte die richtigen Utensilien besorgen – vor allem keine Zahnpasta für Menschen. "Man kann eine Zahnpasta mit Geflügelleber-Aroma verwenden und es gibt spezielle Zahnbürsten für Hunde und Katzen oder auch Fingerlinge. Eine herkömmliche Zahnbürste mit einem kleinen Bürstenkopf ist aber auch geeignet", sagt Bindernagel.

5 Alternativen zur Zahnpflege

Eine richtige Alternative gibt es nicht: "Zähneputzen kann nichts ersetzen", sagt der Tierarzt. Allerdings versprechen einige Produkte, die man dem Futter oder Trinkwasser beimischen kann, einen abreibenden Effekt. Bei einigen sogenannten Kaustreifen funktioniere das, aber eben nur auf den Zähnen, mit denen das Tier kaut. "Hunde und Katzen kauen mit den hinteren Zähnen, so dass das an den Schneidezähnen keinen Effekt hat." Suspekt sind dem Tierarzt außerdem Wasserzusätze, die versprechen, Zahnstein aufzulösen. "Wenn sie das wirklich täten, müssten sie hochaggressiv sein. Es wird da viel Blödsinn verkauft."

6 Erziehung zur Zahnpflege

Den meisten Erfolg verspricht es, bei jungen Tieren mit der Zahnpflege zu beginnen. "Man sollte das spielerisch machen, vorne bei den Schneidezähnen anfangen, das Tier etwas Zahnpasta probieren lassen." Wenn das Tier dann Gefallen gefunden habe, könne man sich weiter vorarbeiten.

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Quelle: Radio Bremen

Autorin

  • Patel Verena
    Verena Patel Redakteurin und Autorin

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 25. Februar 2024, 19:30 Uhr