Tischtennis-Krise ade – Werder meldet sich furios mit 3:1-Sieg zurück
Als hätte es die vier Niederlagen in Folge und Falcks Formtief nie gegeben: Die Bremer zogen sich in Ochsenhausen mit einer sehr starken Teamleistung aus der Krise.
Die Aussichten für Werders Tischtennis-Truppe waren am Samstagabend bei der Ankunft in Ochsenhausen nicht gerade rosig. Denn der Gegner lief beim Abschlusstraining in voller Starbesetzung auf, also mit den beiden Weltklassespielern Hugo Calderano und Simon Gauzy.
Und die Bremer waren zudem mit dem Dämpfer der vierten Niederlage in Folge und einem etwas verunsicherten Anführer Mattias Falck nach Baden-Württemberg gereist – und doch rockten die Grün-Weißen dieses schwere Duell mit 3:1 und meldeten sich am Sonntag mit einer furiosen Teamleistung zurück im Playoff-Rennen.
Wir sind super glücklich. Ich muss den Jungs ein großes Lob aussprechen. Sie haben super gespielt und wie wahnsinnig gekämpft, so als wäre es das letzte Match der Saison. Unsere Mannschaft war heute eine Einheit.
Werder-Trainer Cristian Tamas bei buten un binnen
Ochsenhausen ohne Superstar Calderano
Die Einheit der Ochsenhausener stellte sich dagegen am Sonntag plötzlich ganz anders auf als erwartet. Superstar Calderano, die Nummer sieben der Welt, saß zwar beim Team, fehlte aber auf dem Aufstellungsbogen. Der Brasilianer ist teuer und, so wird vermutet, hat in Ochsenhausen einen Vertrag über nur eine gewisse Anzahl an Bundesliga-Saisonspielen.
Auch Can Akkuzu fehlte überraschend im Einzel. Doch Gauzy blieb als Anführer und lieferte sich direkt zum Auftakt einen Krimi mit Kirill Gerassimenko. Werders Nummer zwei legte furchtlos los gegen den starken Franzosen und schnappte sich die ersten beiden Sätze. Dass Gauzy zulegte und zum 2:2 in den Sätzen ausglich, brachte Gerassimenko dennoch nicht aus der Ruhe. Angefeuert von seinen Bremer Teamkollegen hielt der Kasache dem packenden Schlagabtausch stand – und gewann schließlich mit 13:11.
Falck: "Haben den Negativlauf durchbrochen"
Mit der nicht unbedingt erwarteten 1:0-Führung im Rücken, spielte es sich dann auch für Falck leichter.
Der Schwede hatte die Woche bei seiner Familie in Halmstad verbracht und den Akku nach den beiden verlorenen Einzeln gegen Mühlhausen wieder aufgeladen.
Ich bin wirklich froh, dass wir den Negativlauf jetzt durchbrochen haben und das auswärts bei einem so harten Gegner wie Ochsenhausen. Und vor allem bin ich erleichtert darüber, wie ich heute gespielt habe. Zuletzt war ich ja doch ein Stück entfernt von meinem besten Level.
Werder-Profi Mattias Falck bei buten un binnen
Und gegen Samuel Kulcycki spielte Werders Nummer eins so auf, als hätte es das Formtief nie gegeben: dominant, fokussiert und nie in Gefahr, diese Partie zu verlieren. Da Marcelo Aguirre sein umkämpftes Match danach mit 2:3 knapp gegen Alvaro Robles verlor, war Falck erneut gefordert – im Topspiel gegen Gauzy.
Gauzy verzweifelt an erstarktem Falck
Es dauerte nicht lange, da nahm Gauzy schon seine erste Auszeit und fluchte gleich auf Deutsch, Englisch und Französisch seinen Frust heraus. Trainer und Teamkollegen redeten beruhigend auf ihn ein, doch Gauzy wiegelte auch in den nächsten Auszeiten jede Hilfestellung ab. Ihm war in dieser Partie einfach nicht zu helfen.
Tamas: "Mattias ist wieder da"
Denn wie so oft in der Vergangenheit scheiterte Gauzy an Falcks besonderem Spielstil, der auf einer Schlägerseite mit kurzen Noppen spielt. So bekommt der Ball keinen Drall und den benötigt Gauzy zwingend für seinen variablen Stil mit viel Schnitt. Falck neutralisierte also die stärkste Waffe des Franzosen und dominierte auch dieses Duell. Selbst, als es Ende des dritten Satzes doch eng wurde, blieb Falck ruhig und bei sich. Für Werders angeschlagene Nummer eins war Ochsenhausen überraschend genau der richtige Gegner zur rechten Zeit.
Mattias ist wieder da, er hat sehr gut gespielt. Und es war richtig, dass wir ihm vertraut und gar nicht zu viel auf ihn eingeredet haben. Solche Phasen gibt es eben, aber die vergehen auch wieder.
Werder-Trainer Cristian Tamas bei buten un binnen
Durch den nicht einkalkulierten Sieg in Ochsenhausen schiebt sich Werder in der Tabelle von Rang acht auf sechs und hat mit 14:14 Punkten im hart umkämpfen Mittelfeld doch wieder die Chance, ins Playoff-Rennen einzusteigen. Für Falck und Gerassimenko geht es in den nächsten Tagen weiter nach Südkorea zur Team-Weltmeisterschaft. Am 29. Februar wartet bei ihrer Rückkehr mit Borussia Düsseldorf der nächste schwere Gegner in der Bundesliga. Doch in Ochsenhausen haben die Bremer eindrucksvoll gezeigt, dass mit ihnen wieder zu rechnen ist.
TTF Liebherr Ochsenhausen – SV Werder Bremen 1:3
Simon Gauzy – Kirill Gerassimenko 2:3 (8:11, 11:7, 10:12, 11:2, 11:13)
Samuel Kulczycki – Mattias Falck 0:3 (6:11, 8:11, 7:11)
Alvaro Robles – Marcelo Aguirre 3:2 (11:7, 13:11, 9:11, 8:11, 11:4)
Simon Gauzy – Mattias Falck 0:3 (4:11, 9:11, 9:11)
Spielplan
Datum | Uhrzeit | Heim | Gast | Ergebnis |
---|---|---|---|---|
12.12.2024 | 19:00 Uhr |
TTC Zugbrücke Grenzau
Grenzau
|
Post SV Mühlhausen
Mühlhausen
|
Ergebnis:
2
zu
3
|
19.12.2024 | 19:00 Uhr |
ASV Grünwettersbach
Grünwettersbach
|
TTF Liebherr Ochsenhausen
Ochsenhausen
|
Ergebnis:
3
zu
2
|
20.12.2024 | 19:00 Uhr |
OE Bad Homburg 1987
Bad Homburg
|
SV Werder Bremen
Bremen
|
Ergebnis:
2
zu
3
|
21.12.2024 | 17:30 Uhr |
TSV Bad Königshofen
Bad Königshofen
|
TTC Schwalbe Bergneustadt
Bergneustadt
|
Ergebnis:
3
zu
1
|
22.12.2024 | 15:30 Uhr |
Borussia Düsseldorf
Düsseldorf
|
Borussia Dortmund
Dortmund TT
|
Ergebnis:
3
zu
1
|
22.12.2024 | 17:00 Uhr |
1. FC Saarbrücken
Saarbrücken
|
TTC Fulda-Maberzell
Fulda-Maberzell
|
Ergebnis:
3
zu
1
|
Tabelle
# | Mannschaft | Begegnungen | Siege | Niederlagen | Spiele | Differenz | Punkte |
---|---|---|---|---|---|---|---|
1 |
Borussia Düsseldorf
Düsseldorf
|
11 | 9 | 2 | 28:14 | 14 | 18 : 4 |
2 |
TTC Fulda-Maberzell
Fulda-Maberzell
|
11 | 8 | 3 | 28:16 | 12 | 16 : 6 |
3 |
TTF Liebherr Ochsenhausen
Ochsenhausen
|
11 | 7 | 4 | 26:19 | 7 | 14 : 8 |
4 |
TSV Bad Königshofen
Bad Königshofen
|
11 | 7 | 4 | 27:20 | 7 | 14 : 8 |
5 |
1. FC Saarbrücken
Saarbrücken
|
11 | 6 | 5 | 25:23 | 2 | 12 : 10 |
6 |
SV Werder Bremen
Bremen
|
11 | 6 | 5 | 25:23 | 2 | 12 : 10 |
7 |
ASV Grünwettersbach
Grünwettersbach
|
11 | 6 | 5 | 22:25 | -3 | 12 : 10 |
8 |
TTC Schwalbe Bergneustadt
Bergneustadt
|
11 | 5 | 6 | 23:23 | 0 | 10 : 12 |
9 |
Borussia Dortmund
Dortmund TT
|
11 | 4 | 7 | 21:25 | -4 | 8 : 14 |
10 |
TTC Zugbrücke Grenzau
Grenzau
|
11 | 3 | 8 | 16:28 | -12 | 6 : 16 |
11 |
Post SV Mühlhausen
Mühlhausen
|
11 | 3 | 8 | 14:27 | -13 | 6 : 16 |
12 |
OE Bad Homburg 1987
Bad Homburg
|
11 | 2 | 9 | 17:29 | -12 | 4 : 18 |
Legende:
- Playoffs
- Abstieg
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 12. Februar 2024, 18:06 Uhr