Viele Fehler, viel Frust: Werder ärgert sich über vergebene Big-Points
Mit einem Sieg gegen Hoffenheim hätte Werder einen großen Schritt zum Klassenerhalt machen können. Am Ende aber überwiegt die Enttäuschung über die eigene Leistung.
Fast hätte es für Werder gegen Hoffenheim noch für ein kleines Happy-End gereicht. Aber eben nur fast. Erst traf der eingewechselte Maximilian Philipp in der Nachspielzeit nur den Pfosten – worauf ein Raunen durchs Weser-Stadion ging. Dann aber brandete Jubel auf, denn Schiedsrichter Sascha Stegemann entschied auf Handelfmeter für die Bremer – nur um diesen kurz darauf wegen einer Abseitsposition wieder zurückzunehmen. Und auf Raunen und Jubel folgte – Frust.
"Zum Schluss haben wir alles probiert, uns am Ende aber nicht belohnt", resümierte Werder-Kapitän Marco Friedl nach der 1:2-Niederlage in der ARD. Zur Wahrheit gehört jedoch auch: Dass in den Schlussminuten noch einmal Spannung aufkommen könnte im Weser-Stadion, danach hatte es lange Zeit nicht ausgesehen.
Werder lädt Hoffenheim zu zwei Kopfballtoren ein
Nach einem Doppelschlag waren die bis dahin harmlosen Hoffenheimer kurz nach der Pause mit 2:0 in Front gegangen – wenn auch unter tatkräftiger Mithilfe der grün-weißen Verteidiger, die ihre Gegenspieler sowohl in Ruhe flanken als auch einköpfen ließen.
"Das war viel zu einfach", schimpfte Werder-Trainer Ole Werner im Nachgang. "In der Bundesliga wird das sofort bestraft." Ähnlich sah es Außenverteidiger Mitchell Weiser. "Die zwei Gegentore waren ärgerlich. Wir haben da einfach nicht unsere Zuordnung gefunden."
Es war eine gute Phase von Hoffenheim. Aber wenn man so alleine im Fünfer einnicken kann, ist das in der Bundesliga schon komisch.
Werder-Verteidiger Mitchell Weiser in der ARD
Mit dem Rückstand vor der Brust musste Werder kommen, tat sich nach vorn aber schwer. Das Anschlusstor von Amos Pieper nur 33 Sekunden nach seiner Einwechslung – das schnellste Joker-Tor der Saison – fiel eher aus dem Nichts. Weil spielerisch weiterhin wenig zusammenlief, probierten die Bremer es mit der Brechstange – womit sie beinahe noch zum Ausgleich gekommen wären, aber eben nur beinahe. "Wir können eben nicht immer davon ausgehen, dass unsere Offensive zwei bis drei Tore schießt, damit wir die Spiele gewinnen", betonte Friedl.
Werder hadert mit den eigenen Fehlern
Immerhin: Mit dem Engagement, dass die Grün-Weißen in der Schlussphase an den Tag gelegt hatten, waren die Bremer zufrieden. "Dass wir immer an uns glauben, egal wie es steht, zeichnet uns aus", betonte Weiser. Und auf die Frage, ob sein Team letztendlich noch einen Punkt verdient gehabt hätte, antwortete Werner: "Für den Einsatz sicherlich schon." Nur um fast im selben Atemzug zu betonen: "Unterm Strich muss man aber festhalten, dass wir zu viele Fehler gemacht und verdient verloren haben."
Besonders ärgerlich aus Werder-Sicht: Weil alle anderen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte sich gegenseitig die Punkte geklaut oder gegen Top-Teams verloren hatten, wäre ein grün-weißer Sieg gegen einen direkten Konkurrenten doppelt wertvoll gewesen. Durch die Heimpleite stehen die Bremer jedoch auf der Stelle. "Die Tabelle ist zwar gleichgeblieben, aber wir wussten, dass wir mit einem Sieg mehrere Big-Points hätten einsammeln können", ärgerte sich Friedl. Den Spieltag nicht mit einem Erfolgserlebnis abschließen zu können, sei daher "umso bitterer".
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 2. April 2023, 18:06 Uhr