Werder-Anhängerin klagt gegen Polizei-Einsatz beim Spiel in Wolfsburg

Anfang August waren Werder-Fans am Wolfsburger Hauptbahnhof eingekesselt und durchsucht worden. Eine Bremerin klagt nun gegen das damalige Verhalten der Beamten.

Eine Bremerin klagt gegen den Polizeieinsatz beim Bundesliga-Spiel zwischen Wolfsburg und Werder Anfang August. Dem Werder-Fan reichen die bisherigen Reaktionen auf den Vorfall nicht aus. Daher reichte die Frau Klage beim Verwaltungsgericht Braunschweig ein. "Die in Bremen wohnende Klägerin möchte erreichen, dass das Gericht die Anordnung der Kontrollstelle, die Identitätsfeststellung, die Durchsuchung, ein für das Stadtgebiet ausgesprochenes Aufenthaltsverbot und ein Drohneneinsatz am Hauptbahnhof für rechtswidrig erklärt", sagte ein Sprecher des Verwaltungsgerichts Braunschweig. Er bestätigte damit einen Bericht der "Braunschweiger Zeitung".

Klägerin will, dass ihre Daten gelöscht werden

Außerdem wolle die Klägerin, dass all ihre personenbezogenen Daten, die während der polizeilichen Maßnahmen erhoben wurden, gelöscht werden. Die Wolfsburger Polizei verwies bei dem Einsatz am 6. August auf die Notwendigkeit der Durchsuchungen zur Gefahrenabwehr am Spieltag. Die Partie war im Vorfeld als Risikospiel eingestuft worden. Der Einsatz von Pyrotechnik sei befürchtet worden. Aus diesem Anlass habe die Polizei "Durchsuchungsmaßnahmen vorgenommen, um Pyrotechnik bei klar definierten Personengruppen, insbesondere bestimmten Ultra-Gruppierungen, sicherzustellen", hieß es.

Für den Einsatz waren Kräfte der Braunschweiger Polizei zuständig. Werder-Ultras waren daraufhin aus Protest nicht zum Spiel in Wolfsburg angereist, weil sie die Kontrollen der Beamten als unverhältnismäßig empfanden. Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) räumte nach dem Einsatz der Polizei am Wolfsburger Hauptbahnhof Versäumnisse der zuständigen Behörde ein.