Kommentar
Liebe Fußball-Funktionäre der DFL: Ihr habt Euch verdribbelt!
Deutschlands höchstes Gericht zeigt der Deutschen Fußball-Liga (DFL) im Streit um Polizeikosten bei Hochrisikospielen die rote Karte. Richtig so, meint Redakteur Andreas Neumann.
Um es mal im Fußballjargon zu sagen: Die Schiedsrichter in Karlsruhe haben der Deutschen Fußball-Liga DFL – oder besser ihren Funktionären – die rote Karte gezeigt. Nach über zehn Jahren Gebolze in den Gerichtssälen der Nation ist die Rechtslage klar. Endlich! Der Steuerzahler muss nicht ganz allein dafür blechen, dass der Staat mit tausenden von Polizisten dafür sorgt, dass die Bundesliga ihre Spiele machen kann. Das hat die DFL jetzt wirklich zu akzeptieren. Das Spiel ist abgepfiffen. Es gibt keine Nachspielzeit und es hat keinen Sinn mehr, sich auf dem Boden zu wälzen und Foul zu schreien oder nachzutreten.
Sinnlose Drohungen der DFL
Zu lange hat die Altherrenmannschaft der DFL versucht, den Bremer Senator Ulrich Mäurer mit Einwürfen und Drohungen platt zu machen. Schließlich reichten sie die Polizei-Rechnungen weiter an Mäurers Heimatverein Werder Bremen zur Bezahlung. "Du schadest Werder", riefen sie ihm entgegen, in der Hoffnung, dass das die Stimmung in Bremen richtig versaut. Mäurer blieb standhaft, auch als ihn die anderen Bundesländer im Stich ließen und bundesliga-ergeben versicherten, dass sie selbst nicht vorhaben, Polizeikosten in Rechnung zu stellen.
Weitere Bundesländer folgen
Aber nun sind die Regeln klar und Hamburg, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz werden wohl Bremens Beispiel folgen. Auch die restlichen Landesregierungen werden ihren Bürgern und Rechnungshöfen jetzt kaum noch erklären können, warum sie der Fußball-Liga weiter Steuergelder schenken.
Also DFL, ihr habt Euch richtig verdribbelt. Aber ihr habt eine Chance auf eine erfolgreiche und gesichtswahrende neue Spielzeit. Folgt dem Vorschlag von Mäurer und beteiligt Euch mit einem festen Fonds pauschal an den Polizeikosten all Eurer Spiele. 20 bis 30 Millionen. Und mal ernsthaft, für diese Summe bekommt ihr heutzutage doch noch nicht mal einen halbwegs talentierten Stürmer eingekauft.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 14. Januar 2025, 19:30 Uhr