Infografik

In diesen Jobs arbeiten die meisten ausländischen Fachkräfte in Bremen

In einer Kfz-Werkstatt werden junge Männer zu Fachkräften ausgebildet
Deutschland braucht in vielen Bereichen mehr Fachkräfte. (Symbolbild) Bild: dpa | photothek | Thomas Imo

Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sollen mehr Arbeitskräfte nach Deutschland geholt werden. Doch wie viele arbeiten bereits in Bremen? Und wo?

Es wäre müßig, die Branchen in Bremen aufzuzählen, denen die Fachkräfte fehlen, denn es sind viele, wenn nicht sogar die meisten. Zuletzt hat buten un binnen in der Wochenserie "Eine Klinik für Kinder" die Lage im Eltern-Kind-Zentrum gezeigt. Auch dort fehlen Mitarbeiter. Ausländische Fachkräfte ins Land zu holen, ist ein Weg von vielen, der eingeschlagen wird, um die Aufgaben hierzulande zu bewältigen.

  • Fachkräftemangel im Bremer Eltern-Kind-Zentrum

    Vor zwei Jahren hat das Eltern-Kind-Zentrum im Klinikum Mitte eröffnet. Ambulanzen, Stationen, Notfallaufnahme und Geburtsstationen sind jetzt unter einem Dach.

Tatsächlich arbeiten viele Menschen aus dem Ausland im Gesundheitswesen, wie die Zahlen noch zeigen werden. Insgesamt sind es etwa 26.600 Menschen mit ausländischem Pass, die eine Ausbildung, Spezialisierung oder ein Studium abgeschlossen haben und im Land Bremen arbeiten. Das zeigen die Daten der Agentur für Arbeit, die Ende Juni 2022 erhoben wurden. Dies entspricht einem Anteil von gut neun Prozent aller Fachkräfte.

Anzahl ausländischer Fachkräfte in Bremen und Bremerhaven

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Die meisten, etwa 22.500 Menschen, sind in der Stadt Bremen tätig. In Bremerhaven sind es hingegen um die 4.000. Ihr Anteil ist in beiden Städten ähnlich hoch wie im gesamten Bundesland. Das heißt: Mehr als 90 Prozent aller Fachkräfte in Bremen und Bremerhaven haben einen deutschen Pass.

Viele arbeiten unter ihren Qualifikationen

Wie die Bremer Arbeitnehmerkammer bestätigt, hat die Anzahl ausländischer Fachkräfte im kleinsten Bundesland in den vergangenen fünf Jahren zugenommen. Viele ausländische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer arbeiteten jedoch immer noch unter ihren Qualifikationen.

Oft sind ausländische Beschäftigte überqualifiziert. Es gibt also eine Diskrepanz zwischen ihrem Abschluss und dem Niveau der ausgeübten Tätigkeit.

Marie-Luise Assmann, Referentin Arbeitnehmerkammer

Die Anerkennung von Abschlüssen – zum Beispiel in der Erziehung, Lehre, dem Gesundheits- und Ingenieurwesen – sei ein wichtiger Punkt, erläutert Arbeitsmarkt-Referentin Marie-Luise Assmann. Wäre diese Anerkennung leichter, hätten eventuell mehr Menschen die Chance, auf Fachkraft-Niveau zu arbeiten.

Häufig arbeiten ausländische Fachkräfte in der Produktion

Die meisten ausländischen Fachkräfte im kleinsten Bundesland arbeiten im sogenannten "verarbeitendes Gewerbe", das heißt, sie sind an der Herstellung und Verarbeitung von Gütern – von Nahrungsmitteln über Maschinen bis hin zu Arzneimitteln und Bekleidung – in Industrie und Handwerk beteiligt. Danach kommt die Logistik und knapp darunter das Gesundheitswesen. Erziehung und Unterricht liegen auf Platz sechs, hinter dem Handel und den technischen Berufen.

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Die beiden Städte Bremen und Bremerhaven zeigen jedoch einige Unterschiede: Während in Bremen die meisten ausländischen Fachbeschäftigten in der Logistik arbeiten, sind in Bremerhaven die meisten im verarbeitenden Gewerbe tätig. Stark vertreten ist in beiden Städten das Gesundheits- und Sozialwesen – jeweils an dritter Stelle, genauso wie im ganzen Land Bremen.

Mehr als ein Viertel aller Fachkräfte in der Gastronomie besitzt übrigens keine deutsche Staatsbürgerschaft. Auch bei der Betreuung von Gebäuden und Gartenbau sowie bei Personalfirmen sind Ausländer und Ausländerinnen stark vertreten, mit rund ein Fünftel der Beschäftigten.

Die meisten kommen aus der Türkei

Im Land Bremen sind die meisten ausländischen Fachkräfte aus der Türkei, gefolgt von Polen und Syrien. Stark vertreten sind auch Bulgarien und Rumänien.

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Auch, wenn man die beiden Städte getrennt betrachtet, kommen die meisten Fachkräfte aus der Türkei, und Polen, gefolgt von Syrien. Auf dem dritten Platz findet man in Bremerhaven jedoch Portugal, das in Bremen einen der letzten Plätze belegt. Laut der Bremer Arbeitsagentur könnte dies am Fischereihafen liegen. Ursprünglich habe man nach qualifizierten Arbeitskräften für den Hafen gesucht, inzwischen lebten bereits die zweite und dritte Generation in der Küstenstadt. In beiden Städten sind ebenfalls die osteuropäischen Länder Rumänien und Bulgarien stark vertreten.

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Autorin

  • Serena Bilanceri
    Serena Bilanceri Autorin

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 1. Februar 2023, 19:30 Uhr