So sollen künftig mehr Container Bremerhavens Hafen per Zug verlassen

Bremerhavener Kai: Bahnanlage wird für mehr Kapazitäten automatisiert

Bild: Radio Bremen
  • Neue Bahnanlage entsteht auf Bremerhavener Containerterminal.
  • Effizientere Abläufe sollen Hafen konkurrenzfähig halten.
  • Bund zahlt Großteil der Kosten in Höhe von 50 Millionen Euro.

Im Hafen von Bremerhaven sollen künftig mehr Container mit dem Zug abtransportiert werden. Deshalb baut Terminalbetreiber Eurogate derzeit eine neue Bahnanlage auf dem Containerterminal. Die Investition ist Teil eines größeren Modernisierungsprogramms.

Rund 50 Millionen Euro kostet die neue Anlage laut Eurogate. Den Großteil der Kosten übernimmt der Bund, 20 Prozent steuert der Terminalbetreiber selbst bei. Bis 2025 sollen sechs Gleise gebaut werden und dann vier Kräne die Container auf die Züge heben. Das geht laut Eurogate deutlich schneller als mit den bisher teilweise eingesetzten Hubwagen, sogenannten Van-Carriern.

Dieser neue Bahnhof, den wir jetzt hier bauen, wird den Bahnumschlag für Bremerhaven einfach moderner und effizienter gestalten.

Marc Dieterich, Geschäftsführer Eurogate Containerterminal

Hafen in Bremerhaven soll konkurrenzfähig bleiben

Zwei Bauarbeiter stehen auf einer Baustelle vor gestapelten Containern.
Seit Mitte 2022 wird an der neuen Bahn-Anlage gebaut. Bild: Radio Bremen

Man wolle sich auch mit den Großen messen, mit Antwerpen und Rotterdam – dazu gehöre eine effiziente Bahninfrastruktur. Die neue Anlage wird die zweite ihrer Art im Containerhafen. Das "Rail Terminal Bremerhaven" fertigt laut Eurogate bereits seit 2010 rund 6.000 Container wöchentlich ab. Etwa die Hälfte aller in Bremerhaven umgeschlagenen Container werden demnach per Zug abtransportiert. Mit der neuen Anlage steige die Kapazität um etwa ein Drittel. Ob der Anteil aber tatsächlich zunehme, sei aber unklar, denn man gehe davon aus, dass auch die Zahl der Container insgesamt wachse.

Bremerhaven ist der viertgrößte europäische Containerhafen, verzeichnete zuletzt aber einen Rückgang beim Containerumschlag. Gerade die stark automatisierten Häfen im Rotterdam und Antwerpen sind große Konkurrenten. Das Land Bremen und die Terminalbetreiber wollen deshalb in den nächsten Jahren Hunderte Millionen Euro investieren, zum Beispiel in eine neue Kaje, größere Containerbrücken und mehr Digitalisierung.

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Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 30. Januar 2023, 19:30 Uhr