Bremer Senat lockert Kita-Regeln: Betreuung auch ohne Ausbildung
Bremer Bildungssenatorin stellt neuen Entwurf für Kita-Betreuung vor
In Kitas im Land Bremen sollen künftig auch Menschen ohne pädagogische Ausbildung Kinder allein betreuen. Allerdings brauchen sie dazu eine Mindestqualifikation.
Das sieht ein Kompromiss vor, den der rot-grün-rote Bremer Senat am Dienstag als Gesetzentwurf auf den Weg gebracht hat. Mit der Gesetzesänderung will Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD) etwas gegen den immensen Fachkräftemangel in Kitas tun.
Die Kinder sollen künftig in einer Kernzeit von 30 Stunden pro Woche weiter von einer Erzieherin oder einem Erzieher betreut werden. In der restlichen Zeit oder bei Krankheiten soll auch anderes Personal die Gruppe betreuen dürfen. Aulepp spricht von mehr Verlässlichkeit.
Bildungssenatorin: mehr Stabilität, weniger Ausfälle
Neu sei, dass Personal ohne pädagogische Berufsausbildung für einen begrenzten Zeitraum oder im Vertretungsfall auch Kinder eigenverantwortlich betreuen kann, sagt Aulepp. "Das bringt Stabilität in die Kinderbetreuung, es wird weniger ausfallen wegen Verhinderung, Krankheit, Notdiensten."
Teil des Kompromisses ist: Das Personal braucht immer eine Mindestqualifikation, etwa Erfahrung als Tagespflege-Eltern oder eine vierwöchige Fortbildung. Ursprünglich sah Aulepps Vorschlag solche Vorgaben nicht vor. Das hatte für viel Kritik von Gewerkschaften und der Linkspartei gesorgt.
Das Gesetz soll auf fünf Jahre befristet werden und könnte frühestens im Sommer in Kraft treten. Die Bürgerschaft muss es noch beschließen.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Nachrichten, 11. März 2025, 16 Uhr