Immer mehr Menschen in Bremen und Niedersachsen sind wohnungslos
Das zeigen die Zahlen der Zentrale Beratungsstelle (ZBS) Niedersachsen und der Bremer Sozialbehörde. Immer häufiger seien Menschen aus der Mitte der Gesellschaft unter den Hilfesuchenden.
Immer mehr Menschen in Niedersachsen und Bremen sind wohnungslos und auf Hilfe angewiesen. Sie haben keinen eigenen festen Wohnsitz. Nach Zahlen des Landesamts für Statistik aus dem vergangenen Jahr sind rund 33.000 Menschen in fremden Unterkünften. Das sind etwa dreimal so viele, wie noch vor zwei Jahren. In Bremen sind es knapp 5.600.
Auch die Zahl der Obdachlosen steigt an. Da trifft es vor allem Männer mittleren Alters, die aus dem Ausland kommen, wobei man anhand der Statistiken sehen kann, dass auch die Zahl der wohnungslosen Frauen deutlich gestiegen ist in den vergangenen Jahren. Das sind vor allem ukrainische Frauen, die hierher geflohen sind und noch keine eigene Wohnung haben. Das Hauptproblem sei aber der Wohnungsmarkt selbst.
Knapp 500 Plätze belegt
In Bremen sind laut Sozialbehörde ständig bis zu 480 Plätze der Obdachlosenhilfe belegt. Hinzu kämen laut Schätzungen etwa 150 Menschen, die die Hilfen nicht annehmen. Das Land fördere den Bau von Wohnungen für von Wohnungslosigkeit bedrohte Personen, sagte ein Sprecher der Senatorin für Soziales dem Evangelischen Pressedienst. Darüber hinaus müsse die künftige Bundesregierung die Kommunen durch ein eigenes Förderprogramm unterstützen.
Hohe Mieten verstärken Wohnungslosigkeit
Die weitaus meisten hätten gerne eigene vier Wände. Doch in Niedersachsen
und Bremen gibt es zu wenig bezahlbaren Wohnraum – und deshalb immer mehr wohnungslose Menschen.
Es gibt zu wenige und vor allem wenig bezahlbares, sagt Christian Jäger von der Wohnungslosenhilfe der Caritas im Bistum Osnabrück. Das führe in der Stadt selbst zu einem traurigen Rekord. Mehr als 600 Menschen sind übergangsweise untergebracht. Etwa 130 würden diesen Winter auf der Straße leben. Innerhalb von zehn Jahren habe sich die Zahl hier fast vervierfacht, schätzt der soziale Dienst SKM (Sozialdienst katholischer Männer).
Gerade im Winter mit Temperaturen unter null Grad seien die Wohnungslosen auf die Hilfen der Wohlfahrtsverbände angewiesen. Sie organisierten regelmäßige Winternotprogramme mit Kältebussen oder Notquartieren, erläuterte Christian Jäger. Immerhin sei in den vergangenen Jahren nach seinem Kenntnisstand niemand erfroren. "Aber wir bräuchten keine Winternothilfe, wenn wir genügend Wohnraum hätten. Die allermeisten Menschen, die auf der Straße leben, möchten in ihren eigenen vier Wänden wohnen, wie wir alle."
Quellen: buten un binnen und epd.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 21. Januar 2025, 13 Uhr