Bremer Landeswahlleiter zieht Bilanz – "Exorbitant" viele Briefwähler

Panne bei der Bundestagswahl: Falsche Stimmzettel in Seehausen

Bild: Radio Bremen
  • Wahlbeteiligung etwas höher als 2017.
  • Bündnis aus SPD und Grüne hätte in Bremen die Mehrheit.
  • Rund 150.000 Bremerinnen und Bremer nutzen Briefwahl .

Am Tag nach der Bundestagswahl hat Landeswahlleiter Andreas Cors die Ergebnisse in Bremen und Bremerhaven vorgestellt. "Gegen halb zwei Uhr nachts haben wir die Stimmabgabe an den Bundeswahlleiter liefern können", sagte Cors bei einer Pressekonferenz am Montag. Insgesamt lag die Wahlbeteiligung im Land Bremen bei 71,8 Prozent – das ist zwar weniger als im Bundesdurchschnitt (76,6), aber ein Prozentpunkt mehr als bei der Bundestagswahl 2017. Auffallend ist, dass rund 150.000 Wahlberechtigte in Bremen und Bremerhaven per Briefwahl abgestimmt haben – was ungefähr die Hälfte aller abgegeben Stimmen einschließt. "Das ist ein exorbitant hohes Ergebnis", sagte Cors.

Besonders hohe Wahlbeteiligung in Bremen-Mitte

Am höchsten war die Wahlbeteiligung in Bremen-Borgfeld: Fast 90 Prozent der Wahlberechtigten gaben hier ihre Stimme ab. Auch in Schwachhausen (88 Prozent) und im Blockland (87) war der Wert überdurchschnittlich hoch. Am niedrigsten fiel die Wahlbeteiligung hingegen in Gröpelingen aus, wo nur 56 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgaben. Auch in Bremen-Osterholz (61 Prozent) und Bremerhaven-Geestemünde (61 Prozent) nahmen im Vergleich eher wenige Menschen ihr Wahlrecht in Anspruch.

Die Tendenz der bundesweiten Ergebnisse spiegelt sich auch in Bremen und Bremerhaven wider. Allerdings fällt das Ergebnis für SPD und Grüne insgesamt höher aus – in Bremen wäre sogar kein Dreierbündnis nötig: rot-grün allein hätte schon die Mehrheit. Auffällig ist das starke Ergebnis der Grünen in der Bremer Neustadt: Während die Partei hier vor vier Jahren noch 17,1 Prozent der Stimmen erhielt, holten die Grünen nun 33,8 Prozent – was fast einer Verdopplung entspricht. Auch für die Linke lief es in Bremen besser als im Bund – wenngleich die Partei hierzulande ebenfalls Stimmen einbüßte. In der Östlichen Vorstadt etwa sank ihr Zuspruch von 25,8 Prozent im Jahr 2017 auf 16,7 Prozent.

Linke schneidet in Bremen besser ab als im Bund

CDU, FDP und AfD schneiden im kleinsten Bundesland hingegen schlechter ab als im Bund. Vor allem in Schwachhausen lief es für die CDU im Vergleich zu 2017 besonders schlecht: Vor vier Jahren erhielt die Partei 30,2 Prozent der Stimmen. Nun waren es nur noch 19,3 Prozent. Ein Abwärtstrend, der sich für die CDU auch auf Bundesebene niederschlug.

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 27. September 2021, 19:30 Uhr