Kokain vor Spiekeroog? 3 mutmaßliche Schmuggler stehen vor Gericht

Ein wegen mutmaßlichen Drogenhandels Angeklagter sitzt neben seinem Rechtsanwalt Frank Butzelar (l.) und einem Dolmetscher im Saal des Landgerichts Oldenburg.

Prozessauftakt um verschwundenes Kokain vor Spiekeroog

Bild: dpa | Lennart Stock

Die mutmaßlichen Drogenhändler sollen versucht haben, eine Tonne ins Meer geworfenes Kokain einzusammeln – ohne Erfolg. Unbekannte Täter hatte da später mehr Glück.

Vor dem Landgericht Oldenburg hat der Prozess gegen drei Drogenschmuggler im Alter von 46, 48 und 50 Jahren begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, von einem Fischkutter aus vor der ostfriesischen Insel Spiekeroog versucht zu haben, in der Nordsee schwimmendes Kokain einzusammeln, um es dann für den Weiterverkauf an Land zu bringen.

Mitte März sollen unbekannte Täter von einem Schüttgutfrachter rund eine Tonne Kokain ins Meer geworfen haben.

Der Ermittler des Bundeskriminalamtes sagte während des ersten Prozesstags aus, die Drogen seien in mehreren Paketen mit einem Tau zusammengebunden ins Meer geworfen worden – darauf deuteten Handyaufnahmen, die später sichergestellt wurden. Der Frachter kam demnach aus dem Hafen von Santos in Brasilien und sollte Sojaschrot in den Hafen von Brake in Niedersachsen bringen.

8 Verhandlungstage sind angesetzt

Die Angeklagten suchten laut Staatsanwaltschaft mit einem Fischkutter nördlich von Spiekeroog nach dem Kokain, um es "absprachegemäß einzusammeln und an Land zu bringen", wie das Landgericht mitteilte. Danach sollte das Kokain in Deutschland gewinnbringend weiterverkauft werden.

Obwohl die Drogen mit einem Peilsender markiert gewesen sein sollen, konnten die Schmuggler das Kokain nicht an Bord bringen. Der Sender funktionierte demnach nicht. Später sollen andere unbekannte Täter die Drogen mit einem kleineren Boot eingesammelt und an Land gebracht haben.

Es sind insgesamt acht Verhandlungstage angesetzt. Der 50-jährige und der 46-jährige Angeklagte befinden sich in Untersuchungshaft. Das Verfahren gegen den dritten, 48 Jahre alten Angeklagten wurde zuvor abgetrennt. Es war unklar, ob ihn die Ladung zum Gerichtstermin erreicht hatte, wie der Richter sagte. 

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 8. Oktober 2024, 5:30 Uhr