Infografik
Atommüll-Endlager in Bremen: Unter diesem Stadtgebiet wäre es möglich
- Bundesgesellschaft für Endlagerung legt Zwischenbericht vor.
- Bremen zählt zu insgesamt 90 möglichen Standorten.
- Standorte sollen jetzt weiter eingegrenzt werden.
Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hat am Montagvormittag ihren Zwischenbericht vorgelegt. In diesem sind 90 mögliche Standorte für die Lagerung von Atommüll aufgelistet. Auch Gebiete im Land Bremen gehören dazu.
Für möglicherweise geeignet hält die BGE einen Salzstock, der das Bundesland Bremen von Osten nach Westen durchzieht. Das Gebiet umfasst eine Fläche von 59 Quadratkilometern und ragt sowohl an der östlichen als auch an der westlichen Grenze in niedersächsisches Gebiet hinein.
Für die Bewertung wurde der Untergrund überall in Deutschland auf elf Kriterien überprüft – zum Beispiel wie stabil das Gestein ist oder wie viel Wasser sich in der Tiefe befindet. Das Bremer Gebiet weist dabei sechsmal die Bewertung "günstig" auf. Zweimal wurden Kriterien mit "nicht günstig" bewertet. Der Bericht kommt deshalb zu dem Fazit: "Die Anwendung der geowissenschaftlichen Abwägungskriterien lässt daher eine günstige geologische Gesamtsituation für die sichere Endlagerung radioaktiver Abfälle erwarten."
Standorte werden jetzt weiter eingegrenzt
Ebenfalls in Frage käme ein größeres Gebiet, das unterirdische Tonschichten führt. Das insgesamt fast 63.000 Quadratkilometer große Gebiet umfasst Flächen der Bundesländer Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin und Sachsen-Anhalt. Auch hier spricht der Bericht von einer "günstigen geologischen Gesamtsituation".
Eine Vorfestlegung auf einen Standort ist mit diesem Zwischenbericht aber noch längst nicht verbunden. In den kommenden Monaten und Jahren werden die möglichen Standorte nach und nach weiter eingegrenzt, indem weitere Kriterien - etwa die Bevölkerungsdichte - berücksichtigt werden. 2031 soll dann der endgültige Standort feststehen.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 28. September 2020, 19:30 Uhr