Bremen und Niedersachsen erinnern an Opfer der Reichspogromnacht

Gedenkstein zur Deportation männlicher Juden ins KZ Sachsenhausen nach der Reichspogromnacht am 9. November 1938, Skulptur von Jürgen Blode, Granit auf Betonsockel

Bremen und Niedersachsen erinnern an Opfer der Reichspogromnacht

Bild: Senator für Kultur Bremen

Im Schnoor-Viertel in Bremen hat auf Einladung der Bürgerschaft die Deutschlandchefin der Jewish Agency for Israel gesprochen. In Bremerhaven betet Bremens Landesrabbiner für die Verstorbenen.

In der Reichpogromnacht vom 9. zum 10. November 1938 verloren in Deutschland mehr als eintausend Menschen jüdischen Glaubens ihr Leben, Tausende wurden verschleppt, dazu wurden jüdische Geschäfte und Synagogen zerstört und niedergebrannt. In Bremen wurden vor 86 Jahren fünf jüdische Bürgerinnen und Bürger ermordet.

Daran wird in Bremen heute mit mehreren Aktionen erinnert. Mitglieder der Bremischen Bürgerschaft und des Senats gedenken am Vormittag im Bremer Schnoor-Viertel der jüdischen Opfer: Auf Einladung der Bürgerschaft wird dabei die Deutschlandchefin der Jewish Agency for Israel, Anastassia Pletoukhina, eine Rede halten. Sie hat 2019 den antisemitischen Anschlag auf die Synagoge in Halle erlebt und wird am Mahnmal vor dem Landherrnamt im Schnoor-Viertel sprechen.

Aktion an Standort von niedergebrannter Synagoge

In Bremerhaven spricht Landesrabbiner Netanel Teitelbaum am Nachmittag das Kaddisch, das traditionelle jüdische Gebet für die Verstorbenen – in der Ludwigstraße, Ecke Schulstraße, am Gedenkstein für die Alte Synagoge, die in der Reichspogromnacht geplündert und niedergebrannt wurde.

Auch in Niedersachsen gibt es Gedenk-Aktionen. Unter anderem ist im Landtag eine Gedenkstunde vor dem regulären Sitzungsbeginn geplant, sprechen wird dabei der Holocaust-Überlebende Leon Weintraub. Nach Angaben des Landtags werden auch Vertreter jüdischer Gemeinden in Niedersachsen erwartet.

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 8. November 2024, 5:30 Uhr