Infografik
Wie es um die Chancen von Kindern und Jugendlichen in Bremen steht
Wie es um die Chancen von Kindern und Jugendlichen in Bremen steht
Der aktuelle Teilhabeatlas zeigt: Gut ist, dass junge Menschen sich durch die gute Anbindung leicht in der Stadt bewegen können. Schwierig ist die hohe Armutsquote im Land Bremen.
Wenn es um Bildung und die Zukunft geht, ist immer wieder von Chancengleichheit die Rede. Aber wie gut können Kinder und Jugendliche am gesellschaftlichen Leben teilhaben und haben wirklich alle die gleiche Chance? Um diese Frage zu beantworten, wurden Daten aus 400 Kreisen und kreisfreien Städten in Deutschland analysiert und ausgewertet. Die Studie vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung untersucht vor allem die räumlich-strukturellen Voraussetzungen für die gesellschaftliche Teilhabe von Kindern und Jugendlichen. Diese hängen von der Vielfalt an Angeboten ab, und auch den Möglichkeiten diese wahrzunehmen.
Das Ergebnis: Die regionalen Unterschiede sind gravierend. Während der Süden Deutschlands in vielen Bereichen gut abschneidet, haben viele Teile des Nordens Probleme. Für die Analyse wurden die untersuchten Landkreise und kreisfreien Städte in Clustern zusammengefasst. Bremen gehört dabei zu diesem: Städtische Regionen mit teils hohen Teilhabehürden.
Bremen am meisten von Kinderarmut betroffen
Im ersten Quartal 2024 sind laut der Analyse 28,6 Prozent der Kinder im Land Bremen von Kinderarmut betroffen. Damit ist die Stadt Spitzenreiter deutschlandweit. Dass sich Probleme in Großstädten konzentrieren ist nichts Neues. Alleinerziehende machen einen großen Teil der Bevölkerung aus und arbeiten öfter in schlecht bezahlten Arbeitsverhältnissen. Kinder alleinerziehender Eltern seien mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 43 Prozent besonders armutsgefährdet.
Kinderarmut in den Bundesländern
8,5 bis 11,5 Prozent der Schulabgänger in Bremen machten 2022 keinen Abschluss. Diese jungen Menschen haben somit geringere Chancen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Sollten sie keine Ausbildung abschließen, haben sie ein sechs mal höheres Risiko arbeitslos zu werden, als jemand mit Ausbildung.
Jugendarbeitslosigkeit in Bremen bei acht Prozent
Das zeigt sich auch in der Jugendarbeitslosigkeit. Damit ist der Anteil der Erwerbslosen unter 25 Jahren gemeint. Der liegt bei über acht Prozent – sowohl in Bremen als auch in Bremerhaven. Zum Vergleich: In vielen Teilen im Süden von Deutschland liegt die Jugendarbeitslosigkeit nur bei zwei Prozent.
Ohne Arbeit hätten junge Menschen auch schlechtere Zukunftsperspektiven. Durch die Arbeitslosigkeit hätten sie nicht nur weniger Geld zur Verfügung, sondern könnten damit verbunden auch weniger am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Laut dem nationalen Bildungsbericht 2024 werden Bildungsnachteile vererbt und erschweren den Weg aus der Armut.
Schlechte Chancen auf Kindergartenplatz in Delmenhorst
In Bremen können 87 bis 90 Prozent der Drei- bis unter Sechsjährigen in den Kindergarten gehen. Im bundesweiten Vergleich sind andere Regionen zwar besser aufgestellt, aber es gibt auch Orte mit schlechten Betreuungsmöglichkeiten. Noch schlechter aber steht es um die Plätze in Delmenhorst: 27 Prozent der Kinder besuchten dort 2022 keinen Kindergarten, obwohl 96 Prozent der Eltern in Niedersachsen einen Betreuungsbedarf hatten.
Anteil junger Menschen und kurze Wege sind in Bremen positiv
Bremen schneidet aber nicht nur schlecht ab. Was vor allem positiv auffällt ist, der hohe Anteil junger Menschen, die kurzen Wege zu Schulen, Arztpraxen oder Bushaltestellen und der Anschluss an die digitale Infrastruktur. Auch diese Aspekte sind wichtig für die Teilhabe junger Menschen.
Wie das Bremer Chancen-Parlament soziale Projekte fördert
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Plattdeutsche Nachrichten, 13. Mai 2025, 10:30 Uhr