Quälerei? Vorwürfe gegen Schlachthof in der Wesermarsch
Die Tierschutzorganisation Aninova hat heimlich in dem Schlachthof gefilmt. Die Aufnahmen sollen Misshandlungen zeigen.
Immer wieder haben in den vergangenen Jahren Tierschutzorganisationen heimlich auf Schlachthöfen und in Mastställen gefilmt und dadurch teilweise furchtbare Zustände aufgedeckt. Jetzt gibt es – wie es aussieht – einen neuen Fall in der Wesermarsch. Seit gestern ist der Schlachtbetrieb dort vorerst gestoppt.
Es geht um umfangreiches Videomaterial der Tierrechtsorganisation Aninova – ehemals Deutsches Tierschutzbüro. Die Aufnahmen sollen in den vergangenen Wochen entstanden sein und darauf ist unter anderem zu sehen, wie Schafe und Rinder getreten, geschlagen und immer wieder mit Elektroschockern angetrieben werden. Bei einem Rind passiert das mehr als 100 Mal.
Aninova-Chef spricht von Massaker
Auf anderen Aufnahmen zeigen Tiere Anzeichen davon, dass sie nicht ordentlich betäubt sind, bevor sie geschlachtet werden. Und das ist noch nicht alles. Der Vorstandsvorsitzende von Aninova spricht von einem Massaker, das dort an den Tieren veranstaltet wird. Wie genau es jetzt weitergeht, ist unklar.
Das zuständige Veterinäramt in Brake hat den Schlachthofbetrieb bis auf weiteres untersagt. Anninova hat Strafanzeige gestellt. Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Grüne) hat auch eine Strafanzeige angekündigt. Der Schlachthofbetreiber hat im Gespräch mit dem NDR teilweise Fehlverhalten eingeräumt. Zum massiven Einsatz der Elektrotreiber sagte er wörtlich, dass das nicht in Ordnung sei.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Morgen, 29. Oktober 2024, 7 Uhr