Kein Champions-League-Wunder für Fischtown: Pinguins scheitern an Genf
Es sollte nicht sein: Mit großem Kampfgeist, aber ohne das nötige Glück ist dem Eishockey-Klub aus Bremerhaven die Sensation im Viertelfinalrückspiel nicht gelungen.
Man hätte am Dienstagabend meinen können, die Fischtown Pinguins hätten tatsächlich das Halbfinale der Champions Hockey League erreicht, denn nach der Schlusssirene standen die 4.436 Fans in der Eisarena Bremerhaven allesamt auf und feierten ihre Mannschaft wie einen Sieger.
Doch das Eishockey-Team aus Bremerhaven hatte im Viertelfinalrückspiel gegen den Titelverteidiger Genève-Servette nur 2:2 gespielt, und war durch das 0:4 aus dem Hinspiel ausgeschieden. Doch die Pinguins verabschiedeten sich erhobenen Hauptes von der internationalen Bühne.
Es sind gemischte Gefühle. Wir wollten natürlich gewinnen, aber wir müssen uns auch auf die Liga konzentrieren. Und da war es schon sehr anstrengend, noch Champions League zu spielen. Aber wir wären trotzdem gerne weitergekommen.
Pinguins-Profi Ziga Jeglic bei buten un binnen
Genfer Torwart unüberwindbar
Die Fischtown Pinguins waren mit viel Power in die Partie gestartet und hatten verbissen im ersten Drittel verteidigt. Auch dank ihres hervorragend aufgelegten Torhüters Maximilian Franzreb rutschte ihr Torkonto nicht weiter ins Minus. Offensiv mühten sich die Bremerhavener jedoch vergeblich, denn der Genfer Torhüter Antti Raanta war ebenso unüberwindbar.
Es blieb auch im zweiten Drittel dabei, die Pinguins machten eigentlich alles richtig auf dem Eis, aber der Puck wollte einfach nicht ins Tor. In der 23. Minute hatten die Bremerhavener ihre bis dahin größte Chance, die Aufholjagd zu beginnen: Jan Urbas bediente Christian Wejse, der mit dem Rücken zum Tor den Puck annahm und direkt durch seine Beine schoss – doch der Puck prallte vom Innenpfosten ab, zurück aufs Spielfeld.
Packendes Schlussdrittel reicht nicht
Die Fans peitschten ihre Pinguins weiter nach vorne, die Hoffnung aufs Halbfinale war noch immer da. Doch es war zum Verzweifeln, Raanta verteidigte absolut alles, was die Bremerhavener auf sein Tor brachten. Coach Alexander Sulzer musste etwas tun, musste etwas riskieren. Er nahm in der 42. Minute Franzreb aus dem Tor, um künstlich eine Überzahl auf dem Feld zu schaffen. Doch sein Mut zum Risiko wurde nicht belohnt, denn Alessio Bertaggia schlug eiskalt mit 1:0 für die Genfer zu.
Die Pinguins gaben jedoch auch nach diesem Nackenschlag nicht auf. Und plötzlich schien der Bann gebrochen: In der 46. Minute nutzte Phillip Bruggisser das Powerplay der Pinguins und überwand den scheinbar unüberwindbaren Antti Raanta. 1:1 und der Jubel in der Eisarena Bremerhaven explodierte – 20 Sekunden später stand die Halle wieder Kopf, denn Kapitän Urbas versenkte den Puck ebenso im Tor. 2:1 für die Bremerhavener und noch 14 Minuten waren zu spielen. Auf einmal schien die Sensation wirklich möglich.
Sulzer: "Waren die bessere Mannschaft"
Doch drei Tore mussten die Bremerhavener aufholen und die Zeit lief runter. Sie gaben Vollgas und quetschten die letzte Energie aus sich heraus, riskierten weiterhin viel und nahmen immer wieder Franzreb aus dem Tor – doch dieser Kraftakt ging am Ende nicht auf. In der 53. Minute schob Sakari Manninen den Puck ins leere Pinguins-Tor und glich zum 2:2 aus. Der Traum vom Halbfinale war ausgeträumt.
Wir sind enttäuscht, dass wir ausgeschieden sind. Wir hätten verdient gehabt weiterzukommen, weil wir in beiden Spielen die bessere Mannschaft waren und Chancen hatten, das Spiel für uns zu entscheiden. Nur die Tore haben wir nicht gemacht.
Pinguins-Coach Alexander Sulzer bei buten un binnen
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 18. Dezember 2024, 18:06 Uhr