Rekordkulisse gegen die Bayern: Werder ist bereit für die Pokal-Party

Positive Stimmung bei den Werder-Frauen vor dem Pokalfinale

Bild: Imago | Beautiful Sports

Die Bremerinnen gehen am Donnerstag um 16 Uhr (live im Ersten) zwar als Außenseiterinnen ins Finale des DFB-Pokals, haben aber einen besonderen Glücksbringer im Gepäck.

Da stand er also, der silberne, schlanke DFB-Pokal. So nah und doch noch so fern für Werders Kapitänin Lina Hausicke. Bei der Pressekonferenz in Köln stand die Trophäe der Träume am Mittwoch schon direkt vor ihr, aber nur zum Angucken.

Dass sie überhaupt einmal um diesen Pokal spielen dürfte, hätte sie früher nie geglaubt. Als Kind sei sie schon einmal im Kölner Stadion gewesen, erzählt die 27-Jährige. Damals hatte ihre Oma sie zum Pokal-Endspiel der Frauen mitgenommen. Ein unvergessliches Erlebnis für Hausicke.

Die Atmosphäre im Stadion hat mich da total begeistert und damals war es für mich undenkbar, dass ich das selbst mal auf dem Rasen erleben darf. Da schließt sich für mich jetzt ein Kreis – von der kleinen Lina zur Werder-Kapitänin.

Werder-Kapitänin Lina Hausicke

"Eine historische Chance"

Vielleicht darf Hausicke den Pokal am Donnerstag tatsächlich hochhalten, aber dann muss ab 16 Uhr für sie und ihr Bremer Team alles perfekt laufen gegen die Meisterinnen von Bayern München. Klein gegen groß, so wie es seit Jahren auch bei den Männern zwischen Werder und Bayern bestellt ist, doch im Pokal ist eben alles möglich. Und daran glaubt auch Hausicke.

Es ist eine historische Chance für unsere Mannschaft und für den Verein. Ich wäre keine gute Sportlerin, wenn ich nicht an unsere Chance im Finale glauben würde.

Werder-Kapitänin Lina Hausicke

Mit dem Finaleinzug haben die Bremerinnen bereits Werder-Vereinsgeschichte geschrieben, der Pokal-Coup wäre mehr als nur ein "i-Tüpfelchen", wie es Sportchef Clemens Fritz formulierte. Es wäre eine Sensation und ein wahr gewordener Traum für jede Werder-Spielerin samt ihrer Familien und Freunde, die sie auf diesem langen Weg begleitet hatten.

Werder-Kapitänin Hausicke vor dem Pokal-Finale: "Träumen ist erlaubt"

Bild: Radio Bremen

Erstmals 45.146 Zuschauer beim Pokal-Finale

"Wir freuen uns unglaublich, dieses Finale spielen zu dürfen", betonte auch Werder-Spielerin Sharon Beck im Vorfeld des Pokal-Finales, zu dem sie nach einjähriger Verletzungspause gerade noch rechtzeitig wieder fit geworden war.

"Das ist nicht selbstverständlich und so einen Moment will man mit seinen Engsten teilen", fügte Beck hinzu: "Alle Elternteile wissen, was sie in unserer Kindheit dafür geopfert haben, weil sie uns überall hingefahren haben. Dann ist es natürlich selbstverständlich, dass ich meine Familie mitnehmen möchte, um ihnen mit der Kulisse und dem Spiel ein Stück weit etwas zurückzugeben."

Und die Kulisse ist sogar wieder ein Rekord. Bisher stand dieser bei einem Pokal-Finale bei 44.808 Zuschauern, am Donnerstag werden 45.146 Fans im Kölner Stadion sein. Und der große Bremer Anhang mit sicherlich weit mehr als nur den 4.500 Fans im offiziellen Werder-Block wird die Spielerinnen tragen und vielleicht zur großen Sensation beflügeln.

Das Puzzle soll Werder Glück bringen

Die Münchnerinnen wollen im Finale allerdings auch Historisches schaffen, denn ein Bayern-Double der Frauen gab es beim siebenmaligen deutschen Meister bisher noch nicht. Und zudem würden die FCB-Spielerinnen gerne das verlorene Pokal-Endspiel vom Vorjahr (0:2-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg) wieder ausbügeln.

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Doch die Werderanerinnen haben ja eine Geheimwaffe im Gepäck: ihr Puzzle. Das Gemeinschaftsprojekt mit dem Jubelmotiv vom Halbfinal-Sieg gegen den Hamburger SV, das sie vor der Abfahrt nach Köln fertig gestellt hatten.

Das Puzzle wird morgen in der Kabine dabei sein. Die Idee war, dass Jede ihren Teil dazu beitragen kann und auch muss. Und jetzt wird es vielleicht unser Glücksbringer.

Werder-Kapitänin Lina Hausicke

Werder-Trainer: "Können im Pokal-Finale nach den Sternen greifen"

Bild: Radio Bremen

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Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 30. April 2025, 18:06 Uhr