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Angriff mit Armbrust: Prozess um Mordversuch auf Bremer Friedhof endet

Ein Angeklagter wird vor Prozessbeginn in einen Gerichtssaal geführt.

Urteil im Prozess um Armbrust-Attacke auf Bremer Friedhof erwartet

Bild: dpa | Sina Schuldt

Mit Hammer und Armbrust soll ein Ehepaar einen Spaziergänger auf dem Osterholzer Friedhof angegriffen haben. Am Nachmittag wird nun das Urteil erwartet.

Was wird den Angeklagten vorgeworfen?

Laut Anklage lauerte das Paar im August vergangenen Jahres in einer Friedhofskapelle einem Spaziergänger auf, mit dem die Frau eine inzwischen vierjährige Tochter aus einer außerehelichen Beziehung hat. Die 43-Jährige soll ihrem Ex-Partner unvermittelt mit der Armbrust einen Pfeil in den Rücken geschossen haben. Der Mann sei zu Boden gegangen und habe sich den Pfeil herausgezogen. 

Nach Angaben der Staatsanwältin versuchte der Mann zu fliehen. Als die Frau die Armbrust wieder in Stellung brachte, habe er sich auf sie gestürzt. Der 50-jährige Ehemann sei daraufhin auf den Mann losgegangen und habe ihm einen Hammer hinterhergeworfen. Der Mann verfehlte das Opfer. Als der flüchtende Mann um Hilfe schrie, sei das Paar abgehauen.

Was fordert die Staatsanwaltschaft?

Die Angeklagte soll für sechs Jahre und der Angeklagte für fünf Jahre ins Gefängnis, plädierte die Staatsanwältin. Sie wirft dem Ehepaar unter anderem versuchten Mord wegen eines Sorge- und Umgangsrechtsstreits vor. Der Opferanwalt schloss sich dem Plädoyer der Staatsanwaltschaft an.

Worauf plädiert die Verteidigung?

Die Verteidigung der Angeklagten geht von fahrlässiger Körperverletzung aus und fordert eine Bewährungsstrafe. Der Anwalt des Angeklagten spricht von einer Körperverletzung oder einer versuchten Körperverletzung, denkbar ist aus seiner Sicht eine Geld- oder eine Bewährungsstrafe.

Das Ehepaar habe laut Verteidigung nie vorgehabt, das Opfer zu töten. Die beiden wollten mit dem Mann nur ein klärendes Gespräch führen, wie die Anwälte erklärten. Die Waffen hätten sie zu ihrem eigenen Schutz mitgenommen. Als sich versehentlich ein Pfeil bei der Armbrust löste, sei die Situation eskaliert.

Ein Gutachter attestierte der 43-Jährigen eine emotional-instabile Persönlichkeitsstörung und ihrem Ehemann eine dependente Persönlichkeitsstörung. "Ich bedaure sehr, was passiert ist", sagte der 50-Jährige vor Gericht. Die Angeklagten und der Nebenkläger einigten sich vor Gericht auf 7.000 Euro Schadenersatz.

Rückblick: Prozess um Mordversuch mit Armbrust und Hammer in Osterholz beginnt

Bild: Radio Bremen

Quelle: dpa.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 14. April 2025, 6 Uhr