Infografik

Welchen Pflanzen die Dürre in Bremen und umzu am meisten zusetzt

Ein Bauer bewässert seinen Kartoffelacker
Ein Landwirt bewässert einen Kartoffelacker. Weil es seit Wochen kaum regnet, muss das in diesem Mai sein. Bild: dpa | ANP

Die außergewöhnliche Dürre in Bremen und Niedersachsen zwingt Gärtner und Landwirte seit Wochen zum Wässern. Wo das nicht geht, zeichnen sich erste Ernteschäden ab.

Die gute Nachricht verkündete der Direktor des Bremer Bürgerparks, Tim Großmann, bei Bremen Eins: "Wir profitieren noch von dem ganz nassen Winter vorletztes Jahr und dem letzten feuchten Winter." Weil es in Bremen und umzu über etliche Monate sehr viel regnete, mangelt es in den unteren Bodenschichten nicht an Wasser.

Auch das Umweltressort bestätigt, dass die Grundwasserstände noch im Durchschnitt liegen. Um die vielen alten Bäume des Bürgerparks und anderer Parks und Wälder der Region muss man sich folglich nicht sorgen. Kritisch dagegen ist die Lage für kleinere Bäume und Pflanzen mit flachen Wurzeln. So sagt Ramona Schlee, Sprecherin des Bremer Umweltressorts, dass Bremen frisch gepflanzte und junge Bäume schon seit März wässere.

So halten es auch viele Landwirte in Bremen und umzu – wenn auch nicht schon seit März, so aber doch seit Mitte April und mithin früher als üblich, wie Wolfgang Ehrecke, Sprecher der Landwirtschaftskammer Niedersachsen berichtet. Er zitiert den Fachverband Feldberegnung mit den Worten: "Die klimatischen Wasserbilanzen sind an den meisten Standorten schon fast so negativ wie im extrem trockenen Frühjahr 2011." Das heißt: Es verdunstet viel mehr Wasser als durch Niederschläge ergänzt wird. Die obere Bodenschicht trocknet daher immer weiter aus. 

Diesjährige Niederschläge in Bremen im Vergleich zu langjährigen Durchschnittswerten

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Kartoffeln sehnen Regen herbei

Wie hoch der Bewässerungsbedarf ist, hänge vom Entwicklungsstadium der Kulturen ab. Derzeit gehe es in der Regel um frühe Kartoffelbestände sowie um Sommergetreide im Ährenschieben sowie um Wintergetreide zur Kornausbildung. Dazu erklärt Ehrecke: "Der Bedarf liegt bei ca. 25 bis 30 Millimeter pro Quadratmeter und Woche: entweder durch Niederschläge, durch den Bodenvorrat oder Beregnung." Zur Orientierung: In Bremen fielen den Zahlen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen zufolge während des gesamten Aprils lediglich 14 Milliliter Regen pro Quadratmeter (siehe unsere Grafik).

Wie groß die Schäden an einer Kultur ausfallen, wenn sie kein Wasser bekommt, hänge vor allem von ihrem Entwicklungsstadium ab, so Ehrecke. Konkrete Auswirkungen auf die Ernteerträge durch die Trockenheit ließen sich noch nicht beziffern. Allerdings zeichneten sich einige Schäden bereits ab, so Ehrecke: "Auf leichten, eher sandigen, gering wasserspeichernden Böden ist aufgrund des Wassermangels bei Raps und Getreide teilweise eine reduzierte Bestandsdichte zu beobachten, und einzelne Blätter rollen sich ein oder sterben ab."

Einen kleinen Lichtblick sieht Ehrecke allerdings auch: Wegen der zuletzt moderaten Temperaturen verdunste nicht so viel Wasser wie etwa im Zuge einer Hitzewelle.

"Regen wäre super": Trockener März besorgt Bremer Landwirte

Bild: Radio Bremen

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 15. Mai 2025, 19.30 Uhr