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Polizei warnt Eltern und Jugendliche vor Vape-Droge "Görke"

Eine Frau raucht eine E-Zigarette.

Polizei warnt vor "Görke": Was Sie über die Droge wissen sollten

Bild: Imago | 20 Minuten

Immer mehr Jugendliche rauchen illegale Substanzen in E-Zigaretten, um high zu werden. Das kann schnell gefährlich werden. Experten setzten im Kampf dagegen auf Informationen.

Die Polizei der Landkreise Vechta und Cloppenburg warnt Eltern vor illegalen Inhaltsstoffen für E-Zigaretten. Alle weiterführenden Schulen der Landkreise haben ein entsprechendes Schreiben erhalten, um es an die Elternschaft weiterzuleiten. Auch das Bremer Landesinstitut für Schule warnt vor Liquids. Die Jugendberatung ESCAPE hat auch in Bremen schon Beratungen dazu durchgeführt. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Was sind E-Liquids?

"Görke" ist ein synthetisches Cannabinoid und wird als E-Liquid meist über E-Zigaretten und Vapes konsumiert. Synthetische Cannabinoide wirken ähnlich wie Tetrahydrocannabinol (THC), nur stärker und gefährlicher.

E-Liquids sind Nachfüllflüssigkeiten für E-Zigaretten. Es gibt sie in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Auf dem Schwarzmarkt werden gerne synthetische Cannabinoide als Liquids verkauft. Dabei werden Namen wie CBD-Liquid, Baller-Liquid oder Baba-Liquid genutzt.

Was sind synthetische Cannabinoide?

Natürliches Cannabis enthält THC und hat eine berauschende Wirkung. Synthetische Cannabinoide sind künstlich hergestelltes THC. Teilweise können die dann offen über Online-Händler vertrieben werden.

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Warum sind Cannabinoide so gefährlich?

Synthetische Cannabinoide gehören laut der Bundesregierung zu den sogenannten Neuen psychoaktiven Stoffen (NPS). Die fallen in der Regel unter das Betäubungsmittelgesetz oder das Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz. Erwerb, Handel und Herstellung von Betäubungsmitteln sind gemäß den Vorschriften des Betäubungsmittelgesetzes strafbar. NPS würden aber häufig als vermeintlich legaler Ersatz für herkömmliche Drogen verkauft, sagt der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht-und Drogenfragen.

Oft werden sie dann auch "Legal Highs" genannt. Diese Rauschmittel sind künstlich hergestellte Versionen illegaler Drogen, die chemisch leicht verändert wurden. Die Hersteller versuchen auf diese Weise, die Strafvorschriften für illegale Drogen zu umgehen.

Über 200 synthetische Cannabinoide wurden auf dem europäischen Markt nachgewiesen. Diese wirken alle auf die gleichen Rezeptoren im Endocannabinoidsystem, über die auch THC, der Hauptwirkstoff von Cannabis, seine psychoaktive Wirkung entfaltet. Die cannabisähnlichen Effekte und die Nebenwirkungen sind jedoch intensiver.

Die Auswirkungen sollen von Übelkeit, Erbrechen bis hin zu Wahnvorstellungen und Kreislaufzusammenbrüchen führen. Auch Todesfälle seien nicht auszuschließen.

Warum genau wird jetzt vor 'Görke' gewarnt?

Vor synthetischen Cannabinoiden wird schon länger gewarnt. Anfangs wurden die Substanzen häufig in Kräutermischungen verkauft. Mittlerweile treten sie immer öfter in Form von Flüssigkeiten auf, die auf den ersten Blick aussehen, wie eine der gängigen Flüssigkeiten für E-Zigaretten. Das ist auch bei "Görke" der Fall.

Wer Görke raucht, riskiert unter anderem Halluzinationen und Herz-Kreislaufbeschwerden, die bis zum Herzstillstand führen können.

Das Landesinstitut für Schule Bremen warnt auf seiner Website vor allem vor falsch deklarierten CBD-Liquids. CBD kann eigentlich frei gekauft werden. Es ist ein natürlicher Teil der Cannabis-Pflanze. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung wird CBD eine antipsychotische, beruhigende Wirkung zugesprochen. CBD-Liquids seien allerdings bewusst falsch deklarierte Liquids, in denen hochtoxische künstliche Cannabinoide verarbeitet würden.

Wie kommt es, dass Jugendliche immer mehr konsumieren?

E-Zigaretten und Vapes sind gerade bei Jugendlichen sehr beliebt. Das könnte vor allem daran liegen, dass sie nicht, wie herkömmliche Zigaretten, nach Tabak schmecken. Egal ob Wassermelone oder Pfirsich, Geschmacksrichtungen gibt es viele. Möglicherweise wissen die Jugendlichen in vielen Fällen gar nichts über die Zusammensetzung der E-Liquids, die sie nutzen.

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Morgen, 29. Januar 2024, 8 Uhr