Bremer Klinikverbund Geno will bis zu 120 Arzt-Stellen abbauen

Ärzte und Op-Kräfte stehen in Kitteln und mit Masken an einem OP-Tisch, daneben ein Tisch mit Scheren und anderem OP-Besteck

Bremer Klinikverbund Geno will wohl bis zu 120 Arzt-Stellen abbauen

Bild: dpa | Waltraud Grubitzsch

Davor warnt der Ärzteverband Marburger Bund. Für die Stellen fehlt laut Geno derzeit das Geld, durch Verhandlungen könnte ein Teil der Stellen noch erhalten werden.

80 Vollzeitstellen im Klinikum Bremen-Mitte und 40 weitere im Klinikum Ost könnten gestrichen werden, befürchtet der Marburger Bund. Er bezieht sich auf Angaben von Mitarbeitern. Als Grund wird die schlechte wirtschaftliche Lage der Gesundheit Nord (Geno) genannt. Dabei sei ihm "nicht einmal im Ansatz klar, wie man jetzt Stellen kürzen will", so der Vorsitzende des Bremer Landesverbandes, Jörg Fierlings.

Denn schon jetzt könnten Dienstpläne nicht korrekt besetzt werden. Täglich würden Ärztinnen und Ärzte Überstunden, Mehrarbeit und zusätzliche Nacht- und Wochenenddienste leisten, um die ärztliche Versorgung in den Ambulanzen und Stationen aufrechtzuerhalten.

Geno: Finanzierungslücke für rund 120 Stellen

Geno-Sprecher Rolf Schlüter bestätigt zwar, dass durch wirtschaftliche Schwierigkeiten in der mittelfristigen Planung die Finanzierung für 120 Stellen fehle: "Wir müssen jetzt schauen, wie wir das Ergebnisdefizit bereinigen. Aber das hat nicht zwangsläufig damit zu tun, dass wir Ärztestellen abbauen."

Ein Grund für die finanziellen Schwierigkeiten liegt laut Schlüter darin, dass die Geno Krankenhausbetten vorhält, die nicht betrieben werden.Von den 2.000 aufgestellten Betten der Geno können nur 1.500 belegt werden. Denn es fehlen Patientinnen und Pflegepersonal, sagt der Sprecher. In den nächsten Jahren könnte das zu einem Stellenabbau im ärztlichen Bereich führen. Laut Schlüter müsse man bei jedem Arzt, der das Krankenhaus verlässt, weil er sich beispielsweise mit einer Praxis niederlässt oder in Rente geht, nun genau prüfen, ob die Stelle nachbesetzt werde oder nicht.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 16. Oktober 2024, 6 Uhr